Erinnerung an tschechoslowakische Fallschirmspringer von 1942

An der Totenfeier nahm auch Präsident Václav Havel teil (Foto: CTK)

Vor 60 Jahren, am 18. Juni 1942, sind die tschechoslowakischen Fallschirmspringer Jan Kubis und Jozef Gabcik gestorben, die sich am Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich beteiligt hatten. Aus diesem Anlass wurde in Prag am Dienstag ein Pietätakt veranstaltet. Markéta Maurová berichtet.

An der Totenfeier nahm auch Präsident Václav Havel teil  (Foto: CTK)
Die Gedenkfeier fand vor der orthodoxen Kirche des hl. Cyril und Method statt, in der die Attentäter Zuflucht, aber auch den Tod gefunden hatten. Einen Zeitzeugen der Ereignisse, den Oberst Jiri Louda, fragte Radio Prag, was für ihn diese Feier bedeutet: "Eine Erinnerung an meine Kameraden. Denn ich selbst war für eine ähnliche Aufgabe geschult worden und sollte entsandt werden. Ich habe beim Nachrichtendienst gedient und sollte 1943 mit einer Gruppe nach Hause fliegen. Wegen einer Verletzung musste ich jedoch in England bleiben und ersetzt werden. Und das Flugzeug wurde abgeschossen und alle darin kamen im Feuer um. Es ist eine Erinnerung an den Krieg."

An der Totenfeier nahm auch Präsident Václav Havel teil. Er gedachte nicht nur der Soldaten, sondern auch aller Personen, die ihnen Unterschlupf boten, und aller Opfer in Lidice, Lezaky und anderen Orten, an denen sich die Nationalsozialisten nach dem Attentat gerächt haben.

"Die Bedeutung der Tat, die damals weltweit Aufmerksamkeit erntete, beruhte darin, dass wir klar kundgegeben haben, dass wir ein unterjochtes Land sind, ein Land, das Widerstand gegen die Okkupationsmacht leistet. Unter anderem auch deswegen wurde später unsere Exilregierung anerkannt und wir sind als ein siegreicher Staat aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen."

Führende Repräsentanten des Staates und der Armee legten Kränze an einer Gedenktafel nieder, auf der Namen von sieben gefallenen Fallschirmspringern stehen, darunter auch Jozef Gabcik und Jan Kubis. Die aus Großbritannien entsandten tschechoslowakischen Soldaten versteckten sich nach dem Attentat in der Kirchenkrypta. In Folge eines Verrates wurde ihr Zufluchtsort jedoch entdeckt und umstellt. Als nach einem mehrstündigen Schusswechsel mit den Nazis außer Zweifel stand, dass sie sich nicht mehr wehren können, wählten die Soldaten den freiwilligen Tod.