Ermordung des neunjährigen Jakub löst erneut Diskussion um Sexualstraftäter aus

Jakub Šimánek (Foto: ČTK)

Der Nachhall in den Medien und der Schock in der Gesellschaft währen immer lang, wenn Kinder Opfer von Gewaltverbrechen werden. Am vergangenen Wochenende ist der neunjährige Jakub Šimánek unweit seiner Heimatstadt Havličkův Brod tot aufgefunden worden. Sein Mörder ist ein in der Slowakei bekannter Sexualstraftäter. Abermals steht die Frage im Raum: Warum ist so jemand auf freiem Fuß?

Jakub Šimánek  (Foto: ČTK)
Über einen Monat war der neunjährige Jakub Šimánek aus Havličkův Brod in der Region Vysocina vermisst worden. Am Sonntag hatte der Tatverdächtige selbst die Polizei an den Ort in der Nähe der Stadt Havličkův Brod geführt, wo er den toten Jungen versteckt hatte. Die Polizei war ihm auf die Spur gekommen, indem sie frühere Sexualstraftäter überprüft hatte. Es handelt sich um den 43-jährigen Slowaken Antonin Novák. Er hatte Jakub Šimánek von einem Spielplatz unweit des Elternhauses in seine Unterkunft gelockt und zwar unter dem Vorwand, ihm Computerspiele zu zeigen. Später vergewaltigte und tötete er den Jungen. Jakub war allerdings nicht der einzige Junge in Gefahr, wie der Einsatzleiter der Polizei, Ivo Kolda, bestätigt:

„Der Täter hatte sich bereits vor der Entführung und Ermordung des Opfers weitere Jungen unter 15 Jahren ausgesucht und sie angesprochen.“

Antonín Novák  (Foto: ČTK)
Keiner von ihnen war jedoch am vereinbarten Treffpunkt erschienen. Unverständnis und Zorn bei den Eltern des Opfers und in der Öffentlichkeit löste die Tatsache aus, dass Antonin Novák den slowakischen Behörden seit langem bekannt ist. Die Sprecherin des Kreisgerichts im ostslowakischen Košice, Marcela Goldová:

„Der Täter ist in der Slowakei bereits drei Mal wegen sexuellem Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden.“

Zuletzt, das vierte Mal, verbüßte Novák in der Slowakei eine viereinhalbjährige Freiheitsstrafe, fügte Galová an.

Experten hatten schon damals darauf aufmerksam gemacht, dass Novák gefährlich sei und anstatt auf freiem Fuß in einer geschlossenen Heilanstalt für Sexualstraftäter untergebracht werden müsse. Eine Heilanstalt, die diesen Anforderungen genügt, gibt es aber in der Slowakei nicht. Und so wird die Diskussion um Sexualstraftäter und den Umgang mit ihnen wohl noch anhalten.