Erste Kontakte mit Pilip und Bubenik
Am Wochenende ist es zu einem ersten Kontakt mit den auf Kuba verhafteten tschechischen Bürgern Pilip und Bubenik gekommen. Der physische und psychische Zustand der beiden Tschechen, die wegen Spionage vor Gericht gestellt werden sollen, sei gut, man kenne auch bereits den Grund ihrer Festnahme, so der tschechische Charge d'affaires Marsicek. Dagmar Keberlova berichtet.
Der tschechische Diplomat auf Kuba Josef Marsicek gab nach dem Treffen am Samstag bekannt, dass beide Männer getrennt gefangengehalten werden. Sie befinden sich jeweils mit drei weiteren Häftlingen in kleinen, sechs Quadratmeter großen Zellen. Sie sind in einem relativ guten Zustand, auch wenn die Bedingungen im Gefängnis Villa Marista sehr unangenehm sind, so Marsicek. Man behandle sie korrekt und sie seien keinesfalls physischer Folter ausgesetzt, fügte der tschechische Diplomat nach dem Treffen mit Pilip und Bubenik hinzu. Am Sonntag wurde auch der Gattin von Ivan Pilip, Lucie, und Jan Bubeniks Bruder Martin ein Treffen ermöglicht, die bereits am Samstag nach Erteilung der kubanischen Visa nach Kuba geflogen waren.
Zum ersten Mal seit der Festnahme vor 11 Tagen hat der tschechische Diplomat in Kuba erfahren, wegen welcher strafrechtlichen Tat die beiden von den kubanischen Ämtern untersucht werden. Als Grund wird der Paragraph 124 des kubanischen Strafregisters genannt, der "Taten gegen die Sicherheit des Staates und die Zusammenkunft mit Anderen mit dem Ziel, einen Aufstand herbeizuführen" zum Inhalt hat. Was genau dieser Paragraph bedeutet und welche Strafe danach für Pilip und Bubenik ergehen könnte, konnten weder Marsicek noch der Pressesprecher des Außenministeriums Ales Pospisil erklären. Die tschechische Seite habe bereits Rechtsanwälte auf Kuba beauftragt, da laut kubanischer Gesetze auch Ausländer von kubanischen Anwälten vertreten werden müssen, sagte Pospisil. Das tschechische Außenministerium habe sich aber auch an ausländische Experten im kubanischen Recht gewandt.
Unklar bleibt, welche Beweise die kubanischen Ämter gegen Pilip und Bubenik vorzubringen haben. Antonio Femenias und Roberto Valdivia, mit denen sich die tschechischen Bürger getroffen haben, beharren darauf, weder Geld noch Dokumente von Pilip und Bubenik erhalten zu haben.