Erste tschechische Ärzte bereits im Golf
Der Transport des 7. tschechischen Feldlazaretts, mit dem die Tschechische Republik zur Lösung der schwierigen humanitären Lage im Irak beiträgt, hat bereits begonnen. Markéta Maurová berichtet.
"Ihre Hilfe wird vor Ort gebraucht, sie können Zehntausende Leben retten. Es stehen uns dafür einzigartige Fähigkeiten und Kapazitäten zur Verfügung. Andererseits habe ich natürlich Angst um sie. Die Lage wird bei Weitem nicht so einfach sein, wie es im Moment scheint. Man kann auch das bleibende Risiko eines gewissen Banditentums oder Halbterrorismus' nicht ausschließen. Wir werden uns einfach bemühen, vergleichbar sichere Bedingungen für sie zu schaffen, wie wir es bisher für unsere chemische Einheit gemacht haben."
Wie die Ärzte auf die anstrengende Mission vorbereitet sind, danach fragte der Tschechische Rundfunk einen von ihnen, den Chirurg Oldrich Ondrasek.
"Ich weiß, dass man uns dort braucht. Ich fliege jedoch irgendwohin, wo ich noch nie in meinem Leben war und meine Gefühle sind daher sicher ein bisschen gespalten. Wir sind gegen alles geimpft, einige Impfstoffe nehmen wir noch mit. Ich glaube, dass die Vorbereitung auf diese Mission ausreichend ist. Es wird vorausgesetzt, dass sie sicher ein halbes Jahr dauern wird, und dann wird man weiter sehen."Und mit welchen Krankheiten werden die tschechischen Ärzte im Irak zu kämpfen haben? Brigadengeneral Dusan Lupuljev von der tschechischen Chemiewaffen-Abwehreinheit in Kuwait dazu:
"Zur Zeit sind Verdauungsbeschwerden das größte Problem. Durchfälle und Fiebererkrankungen, die mit dem Wassergebrauch zusammenhängen. Da es dort einen Mangel an Trinkwasser gibt, trinken die meisten Bewohner Wasser aus Pfützen, Flüssen usw., was diese Schwierigkeiten zur Folge hat. Des weiteren handelt es sich um Krankheiten, die mit einer langjährigen Verwilderung des Gesundheitswesens zusammenhängen - Behandlung von Diabetes und weiteren Krankheiten."
Die Tschechische Republik wurde von Großbritannien und den USA um die Entsendung des Feldlazaretts gebeten. Beide Länder werden sich höchstwahrscheinlich auch an der Finanzierung der Einheit beteiligen, deren halbjähriger Aufenthalt im Irak etwa 474 Millionen Kronen (umgerechnet fast 16 Millionen Euro) kosten soll.