Erwartungen übertroffen: Eishockey-WM sorgt für hohe Gewinne
Die Organisatoren der Eishockey-WM in Tschechien sind mehr als zufrieden: Mit einem vorläufigen Gewinn von 450 Millionen Kronen (16,6 Millionen Euro) vor Steuer liegen die Einnahmen des zweiwöchigen Turniers um ein Vielfaches höher als erwartet. Damit das tschechische Team in Zukunft auch wieder sportliche Erfolge schreibt, soll der Überschuss auch der Nachwuchsförderung zugutekommen. Das Team um Top-Star Jaromír Jágr hatte die WM auf dem undankbaren Platz vier beendet.
Bereits kurz nach Abschluss der Weltmeisterschaft im Mai war Tomáš Král, der Chef des tschechischen Eishockey-Verbands wie auch Vorstand des Organisationskomitees, von einem Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe (in Kronen) ausgegangen. Vor allem dank der neuen Rekordmarke von 741.000 Zuschauern – so viele wie noch nie bei einer Eishockey-WM – wurden die Erwartungen bei Weitem übertroffen. Wie es in einer Presseerklärung Králs vom Mittwoch heißt, habe sich die rigide Haushaltskontrolle im Vorfeld ausgezahlt. Das Gesamtbudget der Weltmeisterschaften lag bei 650 bis 700 Millionen Kronen (rund 25 Millionen Euro). „Außerdem waren die Umsätze aus dem Ticketkauf, der etwa ein Viertel der Einnahmen ausmacht, um 25 Prozent höher als eingeplant“, so Král weiter. Aus öffentlichen Kassen hat das Organisationskomitee 160 Millionen Kronen (5,9 Millionen Euro) für die WM erhalten. Laut Verbandschef Král hätten der Staat, die Kreise und Gemeinden während des Turniers das Achtfache eingenommen. Der Verbandschef sprach ein weiteres Mal den Fans seinen Dank aus. Sie hätten bewiesen, dass Tschechien ein Eishockey-Land sei. „Wenn es sich, wie die Experten sagen, um das am besten vorbereitete Championat der Geschichte gehandelt habe, so war es aus unserer Sicht wirtschaftlich ebenfalls das beste Turnier, dass wir je ausgetragen haben“, so Král. Bereits kurz nach dem Ende der Weltmeisterschaften hatte der Verband angekündigt, die WM bald wieder nach Tschechien holen zu wollen. Als frühestes Datum ist das Jahr 2023 im Gespräch. Die Gewinne des zurückliegenden Turniers will der Verband nun mittelfristig in die Jugendförderung investieren. Ein Teil soll direkt dem Nachwuchs der tschechischen Eishockey-Klubs zugutekommen.