EU-Hilfe für südböhmische Radwege
Seit sechs Jahren unterstützt die Europäische Union in Südböhmen aus den Geldern des Fonds PHARE diverse Projekte. Jetzt liegt ein großes Projekt vor, bei dem die Radwege in diesem touristisch sehr attraktiven Gebiet Tschechiens weiter ausgebaut werden sollen. Doch wie bei jedem von PHARE mitfinanzierten Vorhaben muss ein Drittel der Mittel aus der Tasche der Antragsteller gezahlt werden. Und dies scheint bei der derzeitigen Finanzierung der tschechischen Landkreise nicht so einfach zu sein. Dagmar Keberlova berichtet.
Der Landkreis Südböhmen nimmt sich der Sache ernsthaft an. Von der Landkreisverwaltung aus ist eine neue Stiftung für den Ausbau der Radwege im Entstehen, in der alle betroffenen Städte und Gemeinden vereint werden sollen. Diese müssen dann auch das notwendige Geld zusammenbringen, das bislang nicht gesichert ist. Wie der Landkreis hier vorgeht, erklärt Robin Simko von der Landkreisverwaltung Südböhmen:
"Wir haben alle Städte und Gemeinden angesprochen, die eine Krone pro Einwohner beitragen sollen. Derzeit haben wir von den Städten, die insgesamt mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung zählen, eine positive Antwort erhalten."
Ob sie also als Landkreis das notwendige Drittel der Gelder zusammenbringen werden? Hierzu Robin Simko noch einmal:
"Das kann ich ihnen jetzt nicht beantworten, weil niemand heute weiß, wie die Kreise nächstes Jahr finanziert werden. Wenn sie so wie dieses Jahr finanziert werden, können wir keinesfalls eine so hohe Summe aufbringen. Wenn das Abgeordnetenhaus so eine Art von Finanzierung verabschiedet, dass wir gewisse freie Mittel für die Ausübung unserer Tätigkeit zur Verfügung haben, dann kommt so eine hohe Investition in Frage."
Der Landkreis ist jedenfalls an dem Projekt der Radwege interessiert, weil es den Tourismus unterstützt und auch für die Zusammenarbeit mit dem anliegendem Bayern sowie mit Österreich wichtig ist. Und die beteiligten Städte? Hat eine Stadt wie Hluboka nad Vltavou, die bereits heute vom Fremdenverkehr profitiert, noch Interesse an Radrouten? Hierzu antwortet der Bürgermeister von Hluboka nad Vltavou Tomas Jirsa:"Ich glaube dass die Stadt Hluboka mehrmals bewiesen hat, dass sie an der Unterstützung von Radtourismus interessiert ist. Vor sechs Jahren haben wir zusammen mit Ceské Budejovice / Budweis den ersten Radweg mitfinanziert, der heute von Tausenden Radfahrern genutzt wird. Radfahren ist eine gute Sache, für die wir Geld aufbringen und ausgeben müssen."