EU-Vergleich: Tschechen haben niedrigen Wasserverbrauch
Der Wasserverbrauch in Tschechien liegt bei durchschnittlich 88 Liter pro Tag und Kopf.
Damit nutzen die Menschen hierzulande weniger Wasser als die Bewohner der meisten anderen EU-Länder. Dies geht aus einer gemeinsamen Untersuchung des tschechischen Fachverbandes Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (SOVAK) und des Pumpenherstellers Wilo hervor, über die die Presseagentur ČTK vergangene Woche berichtete.
Der durchschnittliche Tagesverbrauch von 88 Litern pro Person ist nur noch die Hälfte vom Wert des Jahres 1989. Beim Vergleich 2020 nahm Tschechien mit damals 89,2 Litern im EU-Vergleich schon den dritten Platz ein, nach Malta und Estland.
Ein Grund für den Trend seien die hohen Wasserpreise, sagt Tomáš Mrázek, Sprecher der Prager Wasser- und Abwasserwirtschaft (PVK). Die Menschen hätten somit gelernt zu sparen: „Die Prager zahlten 1990 für 1000 Liter Wasser noch 0,80 Kronen. Seitdem ist der Preis schrittweise angestiegen und liegt heute bei 144,80 Kronen (5,70 Euro, Anm. d. Red.) je Kubikmeter.“ Außerdem würden moderne Technologien in Privathaushalten zum Wassersparen beitragen, fährt Mrázek fort.
Es gibt aber auch Probleme beim Wasserhaushalt in Tschechien. Dem Direktor von SOVAK, Vilém Žák, zufolge fehlt etwa eine Vernetzung der Wasserversorgungsanlagen. Damit geht hierzulande eine bedeutende Menge Regenwasser verloren. Im EU-Wassernutzungsindex, der die Abschöpfung und Rückführung von Wasser in die Umwelt errechnet, belegt Tschechien aktuell den fünften Platz.