Europa League: Pilsen stürmt ins Achtelfinale – Sparta verpasst Sensation
Zwei tschechische Mannschaften auch nach der Winterpause noch in den europäischen Fußball-Wettbewerben – das hat es lange nicht mehr gegeben. Genau das hatten Viktoria Pilsen und Sparta Prag jedoch geschafft. Allerdings hieß es, die Zwischenrunde der Europa League werde dann auch Endstation sein, schließlich waren Neapel und Champions-League-Sieger Chelsea die Gegner. Aber mitnichten! Pilsen warf die Süditaliener mit Pauken und Trompeten aus der Europa League, und Sparta stand in London immerhin ganz dicht vor einer Sensation.
Wie Tecl ist auch der zweite Torschütze vom Donnerstag, Mittelfeldspieler Jan Kovařík, eine Neuerwerbung der Pilsener in der Winterpause. Und nicht nur wegen seines Treffers fühlt er sich in der Bierstadt bereits pudelwohl:
„Dieses Team hat einen unheimlichen Lauf, sich dort zu integrieren fällt einem wirklich leicht. Es macht Freude, solche gute Mitspieler zu haben, das ganze Umfeld ist einfach angenehm.“
Höchst zufrieden zeigte sich dann auch der „Vater des Erfolgs“, der 49-jährige Trainer Pavel Vrba:„Diesen Triumph setze ich an die zweite Stelle gleich nach unserer Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. Das ist ein riesiger Erfolg, der sich nahtlos anreiht an unsere Leistungen, die wir vergangenes Jahr in der Champions League gezeigt haben.“
Im Achtelfinale der Europa League trifft Pilsen nun auf den türkischen Spitzenverein Fenerbahce Istanbul. Vor drei Jahren scheiterten die Westböhmen an dessen Lokalrivalen Besiktas Istanbul, nun aber glaubt Vrba an die gewachsene Stärke seines Teams:
„Vor drei Jahren haben wir gegen Besiktas erstmals den Weg beschritten, auf dem wir gegenwärtig sind. Ich denke, dass wir die Erfahrungen, die wir inzwischen im internationalen Geschehen gesammelt haben, auch nutzen werden.“Im Achtelfinale hätte gern auch der AC Sparta Prag gestanden. Im Gegensatz zu den Pilsenern gingen die Hauptstädter allerdings mit der Hypothek einer 0:1-Heimniederlage in das schwere Rückspiel bei Chelsea London. Allen Unkenrufen zum Trotz standen sie aber bis kurz vor Spielende vor einer Sensation: Durch ein Tor von David Lafata führte Sparta bis in die Nachspielzeit mit 1:0. Dann aber machte der Belgier Eden Hazard mit seinem Treffer zum 1:1-Endstand alle Hoffnungen in buchstäblich letzter Sekunde zunichte. Danach war auch der Torschütze der Gäste am Boden zerstört:
„Wir sind mächtig enttäuscht. Für die Leistung, die wir geboten haben, brauchen wir uns aber nicht zu schämen. Nur leider hat Hazard den Ball gut getroffen.“Trotz des enttäuschenden Endes waren die Fans der Prager mit der Leistung ihres Teams zufrieden und wussten es dann auch zu feiern.