Europäische Integration aus der schwedischen Sicht
Europäische Union: die nordische Erfahrung, das war der Titel eines Seminars, das am Dienstag im tschechischen Abgeordnetenhaus stattgefunden hat. Dagmar Keberlova hat die Debatte über die Erfahrungen der nordeuropäischen Länder, also Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen verfolgt. Den Worten des Moderators, des ODS-Schattenaußenministers Jan Zahradil zufolge wurde dieses Thema aufgrund der derzeitigen Präsidentschaft Schwedens ausgewählt, da man die Sicht der europäischen Integration der nordischen Länder vorstellen will und somit zur mangelnden Diskussion beitragen. Über die Debatte bezüglich der europäischen Themen in Tschechien äußerte sich Jan Zahradil kritisch, als ich ihn in einem Gespräch fragte, was dieses Seminar zu der EU-Problematik in Tschechien beitragen könnte:
"Die Diskussion in der Tschechischen Republik ist bisher sehr oberflächlich, inhaltslos, voll von leeren Aussagen und Klischees. Also, deshalb ist es gut, zu erfahren, wie andere kleinere europäische Länder dem Integrationsprozess gegenüber eingestellt sind, Länder, die diesem Prozess erst später beigetreten sind wie Schweden und Finnland. Oder wiederum Dänemark, das zwar früher beigetreten ist, für sich aber viele Sonderregelungen ausgehandelt hat. Letztendlich ist es nützlich zu wissen, was für ein Verhältnis zur Europäischen Union ein Land wie Norwegen hat, das gar nicht EU-Mitglied ist. Also, wir sollten uns bei den Diskussionen nicht nur auf Brüssel, Berlin und Paris beschränken, sondern auch nach der Meinung anderer Länder fragen."