Europäische Kommission startet in Tschechien ein Projekt zur Unterstützung der Gleichstellung von Mann und Frau

Im Unternehmen Tonak

Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe des Eurodominos. Heute werden wir Ihnen unter anderem über die Reise des tschechischen Regierungschefs Vladimir Spidla nach Dänemark berichten, sowie über ein neues EU-Projekt, dass die Gleichstellung der Frauen und Männer in der Tschechischen Republik unterstützen soll. Durch die Sendung führen Sie Katrin Sliva und Dagmar Keberlova.

Die Europäische Union startet in der Tschechischen Republik ein Projekt zur Unterstützung der Gleichstellung von Mann und Frau. Wie die aktuelle Situation in Tschechien aus der Sicht der EU aussieht, dies fragte ich Ralf Dreyer von der Delegation der Europäischen Kommission in Prag:

Der tschechische Premier Vladimir Spidla besuchte am vergangenen Montag Dänemark, das derzeit den EU-Vorsitz inne hat. Dort bestätigte er, dass die Tschechische Republik der Europäischen Union schnell beitreten will. Er zeigte sich mit dem dänischen Programm der Beitrittsgespräche zwischen der EU und den Kandidatenländern, mit deren Beendigung im Dezember dieses Jahres gerechnet wird, eindeutig einverstanden. Seinem Amtskollegen Anders Fogh Rasmussen, mit dem er im Rahmen seiner Reise zusammengekommen ist, sagte er allerdings, dass Tschechien nicht bereit sei, die Verhandlungen um jeden Preis abzuschließen. Für die tschechische Seite sei vor allem wichtig, dass der Grundsatz der Gleichbehandlung eingehalten werde: "Die Grenze, die wir nicht überschreiten dürfen, ist das Gefühl der ungerechten und ungleichen Behandlung...ich bin überzeugt, dass wir alle Beitrittskapitel so verhandeln und abschließen werden können, dass niemand bezweifeln wird, dass es gerecht ist und auf dem Gleichheitsprinzip beruht." Beide Premiers haben über verschiedene Probleme im Beitrittsprozess verhandelt, Rasmussen zufolge haben sie vor allem über das Beitrittskapitel Landwirtschaft gesprochen. Der derzeitige Chef der Europäischen Union wollte allerdings keine Details besprechen. Diese sollen öffentlich besprochen werden, in den schwierigsten Kapiteln müsse sich die Union bis Anfang November einigen.

Vor dem dänischen Parlament verlangte der tschechische Regierungschef Gleichheit für die neuen EU-Staaten gegenüber den alten Mitgliedern. Spidla merkte an, dass nur auf diese Weise von den Bürgern der tschechischen Republik eine rege Unterstützung bei dem geplanten Referendum für den EU-Beitritt der Tschechischen Republik erzielt werden kann: "Wir unterstreichen, dass die neuen Länder der EU unter Bedingungen beitreten müssen, die ihnen Konkurrenzfähigkeit im Hinblick auf die bestehenden Mitglieder gewährleisten, und dass auch in der Landwirtschaft. Tschechien will sich nach dem EU-Beitritt nicht in ein bloßes Importland ohne eigene Produktion verwandeln." Der dänische und der tschechische Premier haben bei ihrem Treffen auch über die Hochwasserkatastrophe gesprochen. Beide waren der Ansicht, dass die verheerende Hochwasserkatastrophe das Fortschreiten des Beitrittsprozesses der Tschechischen Republik nicht beeinflussen wird. "Wir sind ein hochentwickeltes Land, dass für den EU-Beitritt reif ist. Die Überschwemmungen waren verheerend, sie haben allerdings nicht einen so starken Einfluss, dass sie uns von unserem Weg abzubringen vermögen, sagte Vladimir Spidla in Dänemark.

Dänemark hat die Beendigung der Beitrittsgespräche mit der Tschechischen Republik sowie mit neun weiteren Kandidatenländern als Priorität seiner EU-Präsidentschaft erklärt. Der dänische Premier Rasmussen betonte, dass Tschechien so schnell wie möglich die Beitrittskapitel "Verkehr" und "Wettbewerbsfähigkeit in der Wirtschaft", damit diese das Ende des Beitrittsprozesses nicht belasten. Das Finale der Beitrittsgespräche wollen die Dänen der Lösung der schwerwiegendsten Problemen widmen.

Und hiermit sind wir am Ende des heutigen Eurodominos angelangt. Am Mikrophon verabschieden sich und auf ein Wiederhören in zwei Wochen freuen sich Katrin Sliva und Dagmar Keberlova.





Folgende Hinweise bringen Ihnen noch mehr Informationen über den Integrationsprozess Tschechiens in die Europäische Union:



www.integrace.cz - Integrace - Zeitschrift für europäische Studien und den Osterweiterungsprozess der Europäischen Union

www.euroskop.cz

www.evropska-unie.cz/eng/

www.euractiv.com - EU News, Policy Positions and EU Actors online

www.auswaertiges-amt.de - Auswärtiges Amt