Europafest: Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou feiern EU-Osterweiterung vor 20 Jahren

Vor 20 Jahren gab es die erste EU-Osterweiterung, unter anderem traten Polen und Tschechien der Europäischen Union bei. Obwohl das Jubiläum eigentlich erst am 1. Mai ist, wird schon an diesem Samstag groß gefeiert – und zwar im Dreiländereck. Organisiert wird das Fest unter anderem von den Gemeinden Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou.

Quelle: Europafest Zittau

Es war eine ziemlich große Party: Am 1. Mai 2004 wurde am Dreiländerpunkt zwischen Zittau, Bogatynia und Hrádek nad Nisou der EU-Beitritt Tschechiens und Polens gefeiert. Dabei war damals auch Věra Baumgartnerová:

„Ich glaube, da war ganz Hrádek vor Ort und vermutlich auch ganz Zittau und Bogatynia. Es war wirklich ein Riesenfest, viele bedeutende Persönlichkeiten kamen. Natürlich war die Euphorie groß. Zur EU zu gehören, war etwas ganz Neues für uns.“

Seit diesem Moment erinnern Menschen aus den drei Ländern in jedem Jahr an das gemeinsame Europa. Und 2024 soll das Fest nun besonders groß ausfallen, schließlich sind 20 Jahre seit dem EU-Beitritt vergangen. Věra Baumgartnerová ist mittlerweile Direktorin der Kultureinrichtung Brána Trojzemí in Hrádek nad Nisou. Sie organisiert das Event für die tschechische Seite mit.

„Die Europawahl steht bevor. Die Aktion ist deshalb eine gute Gelegenheit, den Menschen zu zeigen, dass unser gemeinsames Europa Sinn hat. Zusammen zu feiern, ist ja auch immer eine schöne Angelegenheit.“

Veranstaltet wird das Europafest nicht nur vom Städteverbund der drei Grenzgemeinden, sondern auch von mehreren EU-Institutionen. Das Besondere: Die Feierlichkeiten am Dreiländerpunkt finden tatsächlich in allen drei Staaten statt – obwohl die Länder durch die Neiße voneinander getrennt sind…

„Es werden für diesen Tag Pontonbrücken aufgebaut. Über sie kann man von einer Seite der Grenze auf die andere gelangen. Die Besucher können sich also in allen drei Ländern bewegen: in Deutschland, Polen und Tschechien.“

Auf der deutschen Seite der Grenze sind am Samstag Diskussionsveranstaltungen geplant. Außerdem wird es hier eine Blaulichtmeile geben, bei der sich unter anderem Polizei und Zoll aus den drei Ländern präsentieren. Am polnischen Ufer der Neiße wiederum wird ein buntes Kinderprogramm veranstaltet, und in Tschechien steht eine Bühne für die kulturellen Darbietungen. Wie wird sich Tschechien auf dem Podium präsentieren?

„Wir haben die Liberec Big'O'band eingeladen, eine sehr beliebte Gruppe hier in der Region. Für Tschechien treten zudem die Abba Stars auf – also eine Coverband. Dafür haben wir uns entschieden, da Abba international sehr bekannt ist und so alle Besucher aus den drei Ländern auf ihre Kosten kommen.“

Vertreten sein werden außerdem grenzüberschreitende Initiativen wie das Deutsch-tschechische Jugendforum oder das Familienzentrum Tüpfelhausen, das ein tschechisch-deutsches Fußballturnier organisiert. Außerdem wird es die Gelegenheit geben, bei einem „Politischen Picknick“ sowohl mit Politikern aus der Region ins Gespräch zu kommen, als auch mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Abgeordneten des Europäischen Parlaments.

Gefeiert wird am Samstag von 11 bis 23 Uhr. All jene, die bei der Veranstaltung nicht dabei sein können, müssen laut Věra Baumgartnerová aber nicht traurig sein. Denn der Dreiländerpunkt sei immer einen Besuch wert:

„Das ist wirklich ein ikonischer, wunderschöner Ort. Am besten sollte man ihn bei Sonnenuntergang besuchen“, so die Kulturmanagerin im Interview für Radio Prag International.

Alle Informationen zum Europafest am Dreiländerpunkt finden Sie online unter www.zittau.de/europafest. Am 1. Mai wird der tschechische EU-Beitritt zudem in Prag gefeiert. Im Rahmen des Festivals United Islands wird es ab 12 Uhr ein spezielles Programm auf der Moldauinsel Střelecký ostrov geben, mit dem an den historischen Moment erinnert werden soll.

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