Europawahl kostet den Staat 18,5 Millionen Euro
Die tschechischen Parteien haben an der Kampagne zur Europawahl diesmal gespart. Den Staat kostet die Europawahl bedeutend mehr als die kandidierenden Parteien.
Für die Kampagne zur Europawahl gaben die tschechischen Parteien teilweise nur ein Fünftel der Summe aus, die sie noch in die Kampagne für die vorgezogenen Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus gesteckt hatten. Das höchste Budget hatten die Sozialdemokraten (ČSSD) veranschlagt: Sie hatten 25 Millionen Kronen (926.000 Euro) zur Verfügung. Alle Parteien investierten vor allem in großflächige Billboard-Werbung. Dafür bezahlten sie insgesamt mehr als 30 Millionen Kronen (1,11 Millionen Euro).
Im Vergleich mit der Europawahl 2009 bemühten sich die Parteien hierzulande, möglichst viele Werbe-Aktionen aus eigenen Kräften zu bewältigen. Nur relativ wenig nutzten sie die Hilfe spezialisierter Marketing-Agenturen.
Bedeutend mehr als die Parteien kostet die Europawahl den Staat. Im Staatshaushalt für dieses Jahr ist eine Summe von knapp 550 Millionen Kronen (20,4 Millionen Euro) dafür vorgesehen. Das Geld wurde vor allem für die Organisation der Wahl genutzt. Etwa 300 Millionen Kronen (11 Millionen Euro) davon wurden unter den Wahlkommissaren an Honoraren verteilt. Der Grundlohn eines Wahlkommissars beträgt 1300 Kronen (48 Euro). Die Wahlkommissionen haben in der Regel fünf Mitglieder und in Dörfern mit bis zu 300 Einwohnern vier Mitglieder. Weitere 100 Millionen Kronen (3,7 Millionen Euro) hat der Staat für jene Parteien veranschlagt, die bei der Europawahl auf mindestens ein Prozent der Stimmen kommen. Zum Vergleich: Bei der Europawahl 2009 erhielten 13 Parteien insgesamt eine Summe von knapp 67 Millionen Kronen (2,5 Millionen Euro).