Exkjus mi plies, wo ist bitte die Karlsbridsch? – tschechische Studenten helfen Touristen
Wer im Sommer durch Prag spaziert, der entdeckt an verschiedenen Orten Polizeibusse. Dabei handelt es sich nicht um großangelegte Fahndungsaktionen quer durch die Stadt – die Prager Stadtpolizei hilft Touristen und steht bei Fragen zur Verfügung. Da viele Touristen aus dem Ausland kommen, hat die Stadtpolizei Studenten an ihrer Seite, die beim Übersetzen helfen. Einer dieser Studenten ist Martin Landa. Er beantwortet täglich Touristen-Fragen und kommt manchmal nicht umhin, sich sein Lachen zu verkneifen.
„Wir sind auf dem Wenzelsplatz, auf dem Altstädter Ring, bei der Bahnstation Anděl, die in Smíchov liegt, in Petřiny und Dejvice. Wir sind während der Sommerzeit für die Touristen da, aber im Winter gehen die Stadtpolizisten auch durch die Straßen und helfen, wenn Hilfe benötigt wird.“
Martin Landa arbeitet von 10 Uhr bis 21 Uhr und hat insgesamt eine Stunde Pause. Dabei verdient er 80 Kronen in der Stunde, das sind etwa 3 Euro. Das sei Mittelmaß für Studenten, sagt er. Auch wenn die Bezahlung besser sein könne, mag der 20-Jährige seinen Job. Für ihn sei es wichtig, Menschen zu helfen. Außerdem könne er gleichzeitig seine Sprachkenntnisse verbessern.„Die am meisten gestellte Frage ist: ‚Wo bitte ist die Karlsbrücke?’ Oder: ‚Wann kann man sich die Astronomische Uhr anschauen?’ Die Fragen sind meistens nicht kompliziert. Es gibt aber auch Touristen, die interessante Fragen stellen, wie zum Beispiel: ‚Wo kann man hier das beste Bier trinken?’ Aber es ist wahr, dass einige Touristen freundlich sind und einige weniger freundlich. Einige kommen und sagen: ‚Hallo, ich wollte fragen, ob … und ist es möglich, dass, … .’ Andere stellen sich nicht einmal vor und keifen nur: ‚WO IST DIE KARLSBRÜCKE?’ – Jeder Tourist ist anders.“