Fahren mit der Bahn wird teurer, bei Pilsen aber auch schneller

Foto: ČTK / Josef Vostárek

Am 9. Dezember treten die neuen Fahrpläne der Tschechischen Bahn in Kraft. Die Reisenden müssen sich auf einige Veränderungen einstellen.

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Das größte Schienentransportunternehmen des Landes ist die Tschechische Bahn (ČD). Ihre Kunden müssen ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember höhere Preise bezahlen. Dazu erklärt Bahnsprecher Petr Šťahlavský:

„Die Tschechischen Bahnen reagieren damit auf die Inflationsrate, sie liegt dieses Jahr bei rund 2,5 Prozent. Denn dadurch sind auch die Kosten für den Betrieb gestiegen, zum Beispiel für Strom.“

Für 100 Kilometer Bahnstrecke werden die Fahrkarten nun um vier Kronen (15 Euro-Cent) teurer. Auf der anderen Seite verspricht die Bahn, auf mehreren regionalen Strecken Rabatte von bis zu 25 Prozent. Und die Entfernung für die sogenannten Zeitfahrkarten werde von 120 auf 150 Kilometer erhöht, ergänzt der Sprecher.

Foto: Lenka Žižková,  Radio Prague International
Am häufigsten verkehren die Züge der Tschechischen Bahn auf der Strecke zwischen Prag und Ostrava / Ostrau. Für diese Trasse wird die bestehende Reservierungspflicht für den Pendolino nun auch auf die übrigen Expresszüge ausgeweitet. Die Bahn gleicht sich damit ihren privaten Konkurrenten an. Diese verlangen prinzipiell für die Fahrt zwischen beiden Städten eine Platzreservierung.

Einer dieser Konkurrenten ist Regiojet. Ab April 2019 will das Unternehmen erstmals auch die Strecke zwischen Prag und České Budějovice / Budweis bedienen. Ansonsten verkehrt es weiter auf seinen traditionellen Routen zwischen Prag und Ostrau und weiter nach Kosice / Kaschau, sowie über Brno / Brünn bis nach Wien oder Bratislava. Bei den Fahrpreisen aber bleibt Regiojet stabil. Zudem versichert Firmensprecher Aleš Ondrůj:

Leo Express  (Foto: Petr Štefek,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0 CZ)
„Wir werden im kommenden Jahr gewiss einige Rabatt-Aktionen durchführen. Es wird also auch verbilligte Fahrten geben.“

Die Firma Leo Express wird auch im nächsten Jahr die internationale Verbindung von Prag nach Krakow / Krakau betreiben. Bis zum Sommer geschieht das allerdings nur einmal wöchentlich. Erst ab Mitte Juni verkehren die Züge täglich. Arriva wiederum setzt weiter auf seine Fernzüge in die Slowakei. Im Prager Vorortverkehr dagegen wird das Unternehmen einige seiner Routen wechseln.

Die größte Fahrzeitänderung, die die Reisenden positiv zu spüren bekommen, wird es auf der Strecke zwischen Prag und Plzeň / Pilsen geben. Dort wurde nämlich am 16. November die erste Röhre eines neuen Eisenbahntunnels eingeweiht. Der zweigleisige Tunnel bei Ejpovice nahe Pilsen ist vier Kilometer lang. Durch ihn verringert sich die Fahrzeit zwischen Pilsen und Rokycany von 20 auf elf Minuten. Bis zum Fahrplanwechsel wird der Tunnel allerdings nur eingleisig genutzt, erläutert die Sprecherin der Schienenwegverwaltung (SŽDC), Radka Pistoriusová:

Tunnel bei Ejpovice  (Foto: Celestyn,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)
„Durch den südlichen Tunnel fahren bereits Express-, Schnell- und Eilzüge, und das in beiden Richtungen. Der nördliche Tunnel soll am 7. Dezember für den Verkehr freigegeben werden. Zwei Tage später werden dann auch alle Personenzüge durch beide Röhren fahren.“