Febiofest: Isländischer Kult, schwedischer Lärmklang und fliegende Filme

Fero Fenič (Foto: ČTK)

Alle passionierten Filmfans wissen seit einigen Jahren, dass sie Ende März in Prag auf ihre Kosten kommen. In der letzten Märzwoche wird in der tschechischen Metropole regelmäßig das internationale Filmfestival „Febiofest“ veranstaltet. Auch in diesem Jahr wird es nicht anders sein – auch wenn die Vorbereitungen diesmal sehr kompliziert waren, wie der Festivalbegründer und –leiter, Fero Fenič, am Mittwoch verraten hat.

Fero Fenič  (Foto: ČTK)
„Das ´Febiofest´ kämpft jedes Jahr mit der Tatsache, dass es keinen langfristigen Vertrag mit einem Sponsoren oder einem Partner hat. Und so müssen wir jedes Jahr praktisch von Null anfangen, was die Vorbereitung des Festivals nicht einfach macht. Ich hoffe aber, dass die Zuschauer dem diesjährigen Programm nichts von den Schwierigkeiten anmerken werden. Wir werden ihnen viele Neuheiten, exklusive Gäste und sogar eine Erweiterung des Festivals anbieten. Eine Auswahl der Festivalfilme wird in mehr Regionen als zuvor gezeigt. Zudem wird sich das ´Febiofest´ nicht nur in den Kinosälen, sondern ähnlich wie schon einige Mal in der Vergangenheit auch in einem anderen Milieu abspielen. Diesmal werden Filme auf dem Terminal 2 des Prager Flughafens gezeigt.“

Natürlich werden es Filme mit dem Thema Fliegen sein. In den vergangenen Jahren war das „Febiofest“ mit den entsprechenden Filmen beispielsweise auf dem Prager Hauptbahnhof oder in der Uni-Klinik auf dem Karlsplatz zu Gast.

Unter den neuen Filmen, die das „Febiofest“ präsentieren wird, sind unter anderem die neuesten Filme von Sofia Coppola, Ben Affleck oder Otar Iosseliani. Eröffnen wird das Festival der isländische Filmemacher Fridrik Thór Fridriksson, erzählt Fero Fenič und fügt hinzu, warum er geraden ihn eingeladen hat:



Aus dem Film „Mama Gógó“
„Er ist ein Kultregisseur seiner Generation und ist hierzulande sehr beliebt. Dabei ist er ein sehr netter und entgegenkommender Mensch. Wir bemühen uns jedes Jahr, Persönlichkeiten nach Prag zu holen, die in ihrem Fach außerordentlich erfolgreich sind, die es aber nicht nötig haben, übertriebene Starallüren vorzuführen. Dies erlebt man manchmal eher bei den aufgehenden Filmstars. Fridriksson ist ein großer Filmemacher, der bescheiden ist.“

Štefan Uhrík
In Prag wird der isländische Regisseur seinen neuesten Film „Mama Gógó“ vorstellen. Für Bewunderer des skandinavischen Films wird eine große schwedische Retrospektive vorbereitet. Festivaldramaturg Štefan Uhrík knüpft damit seinen Worten zufolge auf die Präsentationen der dänischen, norwegischen und estnischen Filme beim „Febiofest“ an.

„In den letzten Jahren tauchten so viele hervorragende schwedische Filme auf verschiedenen internationalen Filmfestivals auf. Da habe ich mir gesagt, dass es sich lohnt, diese neueren Filme vorzuführen, um sie miteinander vergleichen zu können. Es freut mich vor allem sehr, dass wir den Zuschauern den Film „Sound of Noise“ von Ola Simonsson und Johannes Stjärne Nilsson zeigen können. Leider wurde er in den Kinos noch nicht gezeigt, auch wenn er beim Karlsbader Filmfestival unter den Zuschauern zu den populärsten Filmen gehörte.“

Zum vierten Mal wird das „Febiofest“ einen Wettbewerb europäischer Filme organisieren. Über den Gewinner wird traditionsgemäß eine Jury entscheiden, die aus Laien zusammengestellt sein wird. Wer sich für die Jurorenarbeit interessiert, kann sich noch bei den Veranstaltern melden. Das 18. „Febiofest“ wird am 24. März im Multikino Cinestar Anděl im Prager Stadtteil Smíchov eröffnet und wird in Prag bis zum 1. April dauern.