Feuerwerk in Tschechien: auf CE-Prüfsiegel achten

Foto: Vlasta Gajdošíková, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Es geht auf das Ende des Jahres zu, und an Silvester teilen sich Tschechen und Deutsche eine Leidenschaft: das Abbrennen von Feuerwerk. Und wie jedes Jahr fahren zahlreiche Bayern und Sachsen über die Grenze nach Tschechien, um dort billigere und vor allem lautere Böller zu kaufen. Diese sind aber häufig in Deutschland nicht zugelassen und bescheren daher der deutschen Polizei eine Menge Arbeit.

Foto: Kristýna Maková
Der Bayerische Rundfunk war vor Silvester bei den Beamten der Bundespolizeidirektion in Waidhaus zu Besuch und begleitete Kommissar Thomas Dietz bei seiner Arbeit:

„Pro Tag haben wir etwa einen Aufgriff, das sind meistens kleine Kracher im Grammbereich. Aber größere Abschussgarnituren mit bis zu fünf Kilo haben wir auch schon entdeckt.“

Seit Jahren warnen die deutschen Behörden vor dem Kauf von Feuerwerkskörpern aus Tschechien. Zu hohe Sprengkraft, zu schlechte Qualität, heißt es oft. Fragt man nach, geht es aber nicht vorrangig um tschechische Sprengkörper, sondern um Feuerwerk, dass nicht von der deutschen Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) getestet wurde. Diese ungeprüften Feuerwerkskörper sind häufig auf den Märkten an der Grenze zu kaufen. Eine Reporterin des Tschechischen Rundfunks hat versucht, mit den vorwiegend vietnamesischen Händlern zu sprechen:

Foto: Kristýna Maková
Zunächst will keiner der Angesprochenen Tschechisch verstehen, teilweise sprechen die Händler besser Deutsch. Einer redet dann aber doch:

„Ich spreche etwas Tschechisch, aber vergangenes Jahr ist das Geschäft besser gewesen, dieses Jahr eher schlecht. 50 Prozent weniger als früher habe ich verkauft.“

Das Problem mit den gefährlichen Feuerwerkskörpern kennt man in Tschechien. Hier kontrolliert das Amt zur Erprobung von Waffen und Munition die Knallkörper. Milan Kukla steht der Behörde vor:

Foto: Vlasta Gajdošíková,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
„Wir konzentrieren uns bei den Kontrollen auf das Grenzgebiet, vor allem auf die asiatischen Verkäufer. Im Dezember haben wir etwa 600 Kontrollen durchgeführt, und etwa 95 Prozent davon waren in Ordnung. Seit 1992, als Feuerwerk in der Tschechoslowakei legalisiert wurde, ist es zu einer starken Verbesserung und höheren Sicherheit bei den Knallkörpern gekommen.“

Aber auch Kukla muss eingestehen, dass es Probleme gibt. Diese betreffen vor allem den Verkauf von Feuerwerk an Ausländer, denn viele Produkte sind nur für den tschechischen Markt bestimmt:

„Derzeit sind einige Produkte mit dem Siegel CE ausgezeichnet. Diese erfüllen die Bedingungen für die gesamte Europäische Union, dort sollten keine Probleme auftauchen. Bei Produkten aber, die nur für den tschechischen Markt zugelassen sind, könnten Schwierigkeiten auftreten.“

Lenka Ptáčková  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Die Unfallquote mit Feuerwerkskörpern auf der tschechischen Seite der Grenze ist allerdings nicht auffällig, behauptet die Sprecherin des Rettungsdienstes im Kreis Plzeň / Pilsen, Lenka Ptáčková:

„Knaller, die in der Hand explodieren und schwere Verletzungen an den Gliedmaßen verursachen, sind uns in den vergangenen zwei Jahren kaum untergekommen. Konstant verzeichnen wir aber jedes Jahr Verbrennungen, auch Verbrennungen an verschiedenen Stellen im Gesicht.“

Vielleicht lohnt es sich also, etwas mehr Geld für die Sicherheit auszugeben oder noch besser ganz auf das Geknalle zu verzichten.