Finanzministerium: Schlechtere Konjunkturprognose für Tschechien

Finanzministerium in Prag (Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Laut der neuesten Einschätzung des Ressorts dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hierzulande in diesem Jahr um 6,6 Prozent sinken.

Allerdings erwartet das Finanzministerium für kommendes Jahr ein Plus von 3,9 Prozent. Dies geht aus einer Presseaussendung hervor. Die letzte Konjunkturprognose stammte vom April. Vor einem halben Jahr war das Ministerium von einem Rückgang der tschechischen Wirtschaft um 5,6 Prozent ausgegangen und von einem anschließenden Wachstum in 2021 von 3,1 Prozent. Demnach sind die Aussichten nach der neuen Einschätzung für dieses Jahr schlechter, für kommendes aber besser.

Alena Schillerová  (Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik)

Ursprünglich hatte bereits im Juli eine aktualisierte Prognose herausgegeben werden sollen, die Ministerialen entschieden sich aber dazu, erst einmal die weitere Entwicklung in anderen Teilen der Europäischen Union abzuwarten.

Finanzministerin Alena Schillerová (parteilos) gab in der Pressemitteilung zu den Aussichten der tschechischen Wirtschaft auch eine detailliertere Einschätzung der Lage:

„Wir erwarten, dass Tschechien 2023 auf das Niveau des realen BIP von 2019 zurückkehrt. Wegen der logischerweise steigenden Ausgaben und der Steuererleichterungen zum Kampf gegen die Krise in Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Kronen lässt sich im kommenden Jahr eine deutlichere Schuldenaufnahme erwarten. Als Ausgleich zum größeren Haushaltsdefizit erwarten wir aber eine schnellere Wiederbelebung der Wirtschaft, eine Beibehaltung der Lebensqualität und einen geringeren Anstieg der Arbeitslosigkeit.“

Autor: Till Janzer
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