Firmen produzierten über neun Millionen Liter des Desinfektionspräparats Anti-Covid

Foto: Lukáš Veselý, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Tschechische Unternehmen haben innerhalb von sechs Wochen über neun Millionen Liter Desinfektionsmittel für die Hände unter der Bezeichnung Anti-Covid hergestellt. An dieser Produktion beteiligten sich 33 Firmen, informierte das Ministerium für Industrie und Handel vor einigen Tagen.

Foto: Lukáš Veselý,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Wie das Ministerium zu Mitte März bekanntgab, gäbe es wegen der Coronavirus-Pandemie auf dem Markt einen Mangel an Desinfektionsmitteln. Daraufhin begannen tschechische Firmen diese Mittel für die Hände herzustellen, und zwar nach einer Rezeptur, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen wurde. Die Produktion, die durch eine Ausnahmegenehmigung des Gesundheitsministeriums ermöglicht wurde, wurde Ende April abgeschlossen.

Auf seiner Internetseite teilt das Ministerium für Industrie und Handel dazu mit, dass man das Desinfektionspräparat Anti-Covid bis Mitte August verkaufen könne. Damit wurde der ursprüngliche Termin, der für Mitte Mai vorgesehen war, um ein Vierteljahr verlängert. Man habe diese Änderung vorgenommen auf der Grundlage neuer Erkenntnisse und in Absprache mit dem Gesundheitsministerium, erklärte das Wirtschaftsressort. Früheren Informationen zufolge wurde Anti-Covid zum Beispiel von den Firmen Cepro, Zenit, Ing. Petr Švec – Penta, Pragochema, Enaspol, DF Partner, Farmak Moravia, Rina, Druchema, Ethanol Energy, Preol, Aveflor, Aroma oder Proxim hergestellt.

Illustrationsfoto: Kreuz_und_Quer,  Pixabay / CC0
Ein Teil von weiteren Firmen hat sich darüber beschwert, keine Erlaubnis für die Produktion des speziellen Präparats erhalten zu haben. Dabei beklagen sich einige Industrieverbände schon seit längerem über den Mangel an Desinfektionsmitteln. Die tschechische Handelskammer hatte dazu Anfang April ausgeführt, dass ihren Informationen zufolge einige große Unternehmen schon seit Tagen auf die Erlaubnis zur Herstellung dieser Produkte warten würden. Das Wirtschaftsministerium argumentierte damit, weil die Produktion des Präparats Anti-Covid unter anderem auf die Dauer des Notstands begrenzt sei, habe das Gesundheitsministerium ab dem 24. März nur all jenen Firmen die Erlaubnis zur Herstellung eines Desinfektionsmittels für die Hände nach der WHO-Rezeptur erteilt, die beim Register für chemische Stoffe und Mittel dazu eine entsprechende Anzeige eingereicht hätten.

Eine Reihe von Firmen setzt indes ihre uneigennützige Hilfe in diesem Segment fort. So hat Zentiva vor zwei Wochen mitgeteilt, dass man 60.000 Stück des Desinfektionsmittels an die Krankenhäuser des Landes und im zehnten Stadtbezirk, wo die Firma ihren Sitz hat, spenden werde.