Desinfektion vom Likörproduzenten
Die schnelle Ausbreitung der Corona-Pandemie führt auch hierzulande dazu, dass neben Mundschutz- und Atemschutzmasken landesweit Desinfektionsmittel fehlen. Der Spirituosenhersteller Fruko-Schulz hat deswegen seine Produktion umgestellt und beliefert nun Mediziner und Feuerwehrleute mit den benötigten Mitteln zur Desinfektion.
„Wir fangen gerade mit der Produktion an, zu hören sind die Pumpen, die die Flüssigkeit rühren. Binnen einiger Stunden können wir das Händedesinfektionsmittel Anti-Covid in Fünfliter-Behältern liefern. Hergestellt wird das Mittel nach einer Anleitung der Weltgesundheitsorganisation. Natürlich geschieht das in einer Halle, die von unserer restlichen Produktion getrennt ist. Alles entspricht dem Gesetz.“
Der Likörhersteller wartete eine Woche lang, um die Genehmigung zur Herstellung des Desinfektionsmittels zu bekommen. Dabei half auch der Corona-Krisenstab des Kreises Südböhmen.
„Wir haben vom Gewerkbeamt eine Zustimmung zu einer Konzessionserweiterung gebraucht. Zudem mussten das Industrie- und Handelsministerium sowie das Landwirtschaftsministerium die Produktion genehmigen. Das Wichtigste war aber die Genehmigung vom Zollamt.“Anti-Covid wird in zwei Arbeitsschichten hergestellt. Josef Nejedlý:
„Die Restaurants sind geschlossen. Der Spirituosenverbrauch ist daher gering. Darum können wir eine Gruppe von Arbeitern, die sonst in der Likörproduktion beschäftigt sind, für dieses neue Produkt abzweigen. Wir rechnen damit, 600 bis 800 Kanister Desinfektion täglich herzustellen. Die Nachfrage ist groß. Wir denken daran, die Nachtschicht noch zu erweitern.“
Der Likörproduzent aus Jindřichův Hradec / Neuhaus ist nicht der einzige Hersteller, der auf Desinfektionsmittel umgestellt hat. Auch die Schnapsbrennerei Stock-Plzeň Božkov hat sich dem Trend angeschlossen. Fruko-Schulz produziert vor allem Liköre, Absinth und Wodka und gehört der russischen Holding Ladoga.