Firmen spüren Verlangsamung der Weltwirtschaft
Die tschechischen Unternehmen sind bisher in einer guten Verfassung, aber auch bei ihnen ist bereits zu spüren, dass weltweit die Konjunktur eingebrochen ist. Eine richtige Rezession in Deutschland würde sie allerdings erst mit halbjähriger Verspätung treffen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die die Presseagentur ČTK am Dienstag unter tschechischen Arbeitgeberverbänden durchgeführt hat.
Gemäß der Sprecherin des Industrie- und Handelsverbandes, Lenka Dudková, haben die tschechischen Firmen vom schnellen Wirtschaftswachstum in den vergangenen zwei Jahren profitiert. Mittlerweile bemerkten die Unternehmen jedoch eine gewisse Verlangsamung der Wirtschaft, so die Sprecherin. Dies würden auch die regelmäßigen Tests bestätigen, die der Verband gemeinsam mit der tschechischen Zentralbank durchführt. Die Unternehmer werden laut Dudková vorsichtiger, obwohl die Konjunktur hierzulande bisher noch keinen größeren Schaden genommen hat. Dazu sagte ergänzend der Sprecher der Handelskammer, Miroslav Diro, dass sich eine Wachstumsverlangsamung in Deutschland in der Regel erst mit einer halbjährigen Verspätung auch auf die Leistung der tschechischen Wirtschaft auswirke. Dies geschehe jedoch nicht mit derselben Intensität wie beim Nachbarn. Das Wachstum der tschechischen Industrie wird zu großen Teilen von der Autoindustrie getragen. Die VW-Tochter Škoda meldete beispielsweise hervorragende Ergebnisse und massive Investitionen, sie hat für die zweite Jahreshälfte 2019 große Pläne verkündet. Diro erinnerte daran, dass auch die Nachfrage nach weiteren Konsumgütern durch die tschechischen Verbraucher die industrielle Produktion stimuliere.
Die Leistung der tschechischen Industrie ist nach einer Stagnation zu Jahresbeginn im April und Mai erneut um jeweils mehr als drei Prozent gestiegen.