Flugzeug-Attentäter Mohammed Atta hat sich in Tschechien mit Agenten des irakischen Geheimdienstes getroffen

Mohammed Atta

Der mutmaßliche Flugzeug-Attentäter Mohammed Atta hat sich nach Angaben der Zeitung "Hospodarske noviny" bereits im Mai 2000 in Tschechien mit Agenten des irakischen Geheimdienstes getroffen. Silja Schultheis berichtet.

Bislang hatte Innenminister Stanislav Gross nur ein Treffen Attas mit dem irakischen Geheimdienst im Frühjahr 2001 bestätigt. Inzwischen laufen jedoch Ermittlungen über mögliche weitere Aufenthalte, wie Gabriela Bartikova, Sprecherin des Innenministeriums, gegenüber Radio Prag äußerte:

"Nach wie vor laufen die Ermittlungen über einen möglichen Kurz-Transit-Aufenthalt von Herrn Atta in der Tschechischen Republik in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres. Verzeichnet ist sein Aufenthalt in der Tschechischen Republik am 2. Juni 2000, wo er in den frühen Morgenstunden von Deutschland aus mit dem Autobus nach Tschechien kam und von dort am nächsten Tag von Prag in die USA flog. Ein weiterer Aufenthalt von Herrn Atta in Tschechien ist ungefähr auf April datiert. Dies steht in Zusammenhang damit, dass er sich hier mit einem hohen Mitarbeiter des irakischen Geheimdienstes und gleichzeitig Diplomaten treffen sollte, der am 22. April des Landes verwiesen wurde, weil seine Tätigkeit das diplomatische Statut verletzte"

Über weitere Aufenthalte Attas in Tschechien wird bislang nur spekuliert. Innenminister Stanislav Gross sagte in der Mittwochsausgabe der Zeitung "Hospodarske noviny", er schließe in keinem Fall die Möglichkeit aus, dass - Zitat "ein investigativer Journalist über Informationen verfügen könne, die seinem Ministerium nicht vorlägen".

Warum Atta, der aus Ägypten stammt und in Hamburg studiert hat, mindestens vier Mal in Tschechien war, ist unklar. Es gebe bisher keinen Hinweis, dass die Treffen in Zusammenhang mit den Anschlägen des 11. September stünden, sagte Gross der Zeitung.