Forscher erklären Entstehung der Felsbrücke Prebischtor
Das Prebischtor (auf Tschechisch Pravčická brána) ist eines der bekanntesten Naturgebilde Tschechiens und ein nationales Naturschutzdenkmal. Es befindet sich ganz im Norden des Landes, in der Sandsteinfelsenlandschaft der Böhmischen Schweiz. 150 Jahre lang wurde gestritten, wie diese Felsbrücke entstanden ist. Ein Forscherteam hat nun eine Erklärung vorgelegt.
„Wenn man eine Sandtorte am Strand etwas belastet, zerfällt sie. Der Sandstein hat völlig umgekehrte Eigenschaften. In dem Moment, wenn er belastet wird, wird er ungeheuer fest. Ein kleines Stück des Sandsteins ist dann bereits so komprimiert, dass es auch das Gewicht eines Mittelklassen-Pkw aushält.“
Der Felsblock zerfällt daher nur dort, wo er nicht ausreichend belastet und zusammengedrückt wird. Allein das Gewicht des großen Felsblocks erzeugt im Falle des Prebischtors den erforderlichen Druck und hat zur Folge, dass das Tor keiner Erosion unterliegt und fest stehen bleibt. Allerdings schützt dieses Prinzip nicht vor Wettereinflüssen. In ihrer Folge bewegt sich der Felsen um bis zu drei Millimeter im Jahr. Größere Schwankungen wären gefährlich. Ein Bergsteigerteam des Nationalparks Böhmische Schweiz kontrolliert daher regelmäßig den Felsen und führt jeden Monat Messungen in den Felsrissen durch.
Vor sieben Jahren war das Prebischtor für die Auswahl von sieben neuzeitlichen Weltwundern nominiert worden; die Jury hievte die tschechische Geoformation immerhin bis ins Halbfinale.