Forstwirt empfiehlt lichte Wälder

Foto: Valiphotos, Pixabay / CC0

An der Mendel-Universität in Brno / Brünn findet eine Konferenz über Innovationen in der Forstwirtschaft statt.

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Tomáš Vrška  (Foto: Archiv der Mendeluniversität in Brünn)
Ein Wald mit größeren Abständen zwischen den Bäumen sei ökologisch stabiler und ökonomisch günstiger. Das sagte der Leiter des Schulwaldbetriebs Křtiny / Kiritein, Tomáš Vrška, bei der Konferenz an der Mendeluniversität in Brünn. Der Forstwirt empfiehlt daher, dass die Wirtschaftswälder in Tschechien künftig lichter sein sollten.

In Tschechien dominieren Wälder, in denen Bäume dicht nebeneinander gepflanzt werden. „Die Bäume sind dann höher, schlanker und haben eine schmale Krone. Dabei gilt bei den Bäumen eine natürliche Regel: Je größer die Fläche der Blätter ist, desto besser ist die Physiologie des Baumes“, so Vrška. Eine größere Krone führe auch zu einem massiveren Wurzelsystem: „Der Baum ist stabiler und hat mehr Wasser. Es ist ein Unterschied, ob die Niederschlagsmenge auf 100 oder 200 Bäume aufgeteilt werden muss.“ Zudem hätten breite, gerade Stämme von Qualitätsholz einen hohen Wert auf dem Markt, ergänzt der Fachmann.

Eine in der Forstwirtschaft genutzte Methode ist die Durchforstung. Aus einem Baumbestand werden schlechte und schwache Bäume gezielt entnommen. Der Experte empfiehlt, umgekehrt vorzugehen: „Wenn die Bäume zehn Meter hoch sind, sollte man in den Wald gehen und die mit den besten Perspektiven bestimmen. Danach schafft man dann gute Bedingungen für ihr weiteres Wachstum. Das heißt, dass die Bäume entnommen werden, die die Krone des ausgewählten Baums am Wachsen hindern.“

Der Schulwaldbetrieb in Křtiny wirtschaftet bereits auf Basis dieser Regeln, und zwar auf 10.000 Hektar Fläche.