Tschechien feiert den Internationalen Tag des Baumes
Bäume haben eine eigene Magie: Sie bieten einen Ort der Ruhe, unter ihnen findet man an heißen Tagen Schatten, und manche Arten versorgen uns mit wohlschmeckenden Früchten und Nüssen. Sie sind natürlich auch eine Heimstätte für Vögel und viele weitere Tiere. Und außerdem ranken sich um einige Exemplare Legenden und Geschichten. Gründe genug also, um den Tag des Baumes zu feiern.
Der Feiertag wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts weltweit begangen. Er geht auf eine Initiative im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska von 1872 zurück. Damals wurden auf Betreiben des Journalisten und Farmers Julius Sterling Morton am 10. April mehr als eine Million Bäume gepflanzt, um den waldarmen Staat aufzuforsten. Über einhundert Jahre später beschlossen die Vereinten Nationen, dass in allen Mitgliedsstaaten jedes Jahr der Internationale Tag des Baumes begangen werden solle.
Beginn in Böhmen
In den böhmischen Ländern wurde der Tag des Baumes schon 1906 an vielen Orten gefeiert, etwa in Roudnice nad Labem / Raudnitz an der Elbe, Dobříš / Doberschisch, Sedlčany / Seltschan, Plzeň / Pilsen, Klatovy / Klattau oder Rožmitál / Rosenthal. Der Vorschlag kam damals vom „Svaz spolků okrašlovacích“ (Verband der Verschönerungsvereine).
Mit dem Zweiten Weltkrieg brach diese Tradition jedoch ab. Erst nach der politischen Wende von 1989 wurde sie wiederaufgenommen. Den Anstoß dazu gaben der damalige Direktor des Botanischen Gartens der Prager Karlsuniversität, Václav Větvička, und der Holzschnitzer Martin Patřičný. Der Termin aber rutschte im Kalender nach hinten, sodass der erste Tag des Baumes in der Tschechischen Republik am 20. Oktober 2000 begangenen wurde. Denselben Termin übernahmen auch Polen und die Slowakei. In Deutschland hingegen gilt seit 1952 der 25. April als Tag des Baumes.
In Tschechien gibt es die unglaubliche Zahl von 60 Milliarden Bäumen. Wälder bedecken rund ein Drittel der Staatsfläche.