Auf der Prager Burg wurde am Sonntag Abend zum 4. Male die Konferenz Forum 2000 von Staatspräsident Vaclav Havel feierlich eröffnet. Im Rahmen der viertägigen Konferenz, deren Initiator der tschechische Staatspräsident und die Stiftung Forum 2000 ist, beraten bedeutende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt über Bildung, Kultur und geistliche Werte im Prozess der Globalisierung. Mehr dazu von Dagmar Keberlova.
Logo der Konferenz Forum 2000
Mit der Idee, solche Treffen zu veranstalten, kamen vor 5 Jahren Präsident Vaclav Havel zusammen mit dem amerikanischen Schriftsteller Elie Wiesel, mit dem er diese Konferenz ins Leben gerufen hatte. Präsident Havel erwähnte in seiner gestrigen Eröffnungsrede die Geschichte der Konferenz, die ein gemeinsames Nachdenken von Menschen verschiedener Kulturen und Professionen ist, welche die Verantwortung für diese Welt fühlen. Des weiteren sprach er über Bildung in der Zeit der Globalisierung. Havel wies darauf hin, das es im heutigen Zeitalter der Informationen immer einfacher sei, zu Informationen zu gelangen, dennoch müsse ein gebildeter Mensch in der Lage sein, diese einordnen zu können. "Ich habe das Gefühl, dass man heute unter Bildung immer weniger eine enzyklopädische Sammlung von konkreten Fakten versteht," führte Havel an. Er sieht Bildung als eine Fähigkeit, verschiedene Fakten und Erscheinungen in Zusammenhängen zu sehen, ihre Zweideutigkeit zu erkennen und darin, die Ergebnisse einer Forschung verständlich mitzuteilen. Der japanische Philanthrop Johei Sasakawa merkte an, dass die Menschen lernen müssen, die Verschiedenheit der einzelnen Kulturen in der sich globalisierenden Welt anzunehmen und zu tolerieren.
An der Konferenz nehmen an die 60 Politiker, Wissenschaftler, geistliche Vertreter und Künstler teil. Zu den berühmten Persönlichkeiten, die dieses Jahr in Prag wieder eingetroffen sind, gehören unter anderem der russische Menschenrechtler Sergei Kovaljov, der französische Politologe Jacques Rupnik, der jordanische Kronprinz Hasan bin Talal, der israelische Ex-Premier Simon Peres oder der höchste geistliche Vertreter Tibets Dalailama.