Frech und doch erwachsen: Nachwuchskünstler aus Prag und Berlin stellen aus

Ausstellung „Junge Prager – Junge Berliner“ (Foto: ČT24)

„Junge Prager – Junge Berliner“ - so heißt eine Ausstellung, die Kunstmaler aus Deutschland und Tschechien präsentiert. Zunächst in Prag und später in Berlin werden die Werke der 20 aufstrebenden Künstler gezeigt.

Ausstellung „Junge Prager – Junge Berliner“  (Foto: ČT24)
Der dritte Stock im neuen Zentrum für zeitgenössisches Design und Kunst in Prag, dem SmetanaQ: Hier ist zurzeit junge Malerei zu sehen. Und zwar von Studenten und Hochschulabsolventen der Universität der Künste in Berlin und der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag. Tomáš Zapletal von der Galerie Čermák Eisenkraft hat die Ausstellung mitinitiiert:

„Durch die Gespräche mit den Professoren beider Akademien wissen wir, dass zwischen Prag und Berlin bisher wenig kommuniziert wurde. Von den Künstlern, die wir ausgewählt haben, wusste keiner, was in der jeweils anderen Stadt derzeit vor sich geht. Alle waren aber positiv überrascht von der Qualität der Maler und Werke der jeweils anderen Seite. Wir versuchen, die Künstler aus beiden Ländern zusammenzubringen.“

Tomáš Zapletal  (Foto: ČT24)
Die Künstler wurden nicht nach einem bestimmten Stil oder Thema ausgewählt. Ausschlaggebend war nur, dass sie jung und gut sind. So sind abstrakte, einfarbige Werke genauso wie etwa fotorealistische Aktbilder zu sehen. Der Künstler Dennis Otto aus Berlin kann trotzdem Parallelen erkennen:

„Es wurden sehr gute, facettenreiche Bilder ausgewählt. Man hat versucht, die verschiedenen Arten und Weisen, wie in Berlin und Prag mit Malerei umgegangen wird, zusammenzuführen. Ich persönlich finde, dass die Prager und die Berliner Künstler sich doch sehr ähnlich sind und dass es durchaus Gemeinsamkeiten gibt. Das ist gerade die Spannung zwischen dem sehr stark akademischen Grad und dem sehr freien, jungen, fast schon progressiven Street-Art-Stil, der teilweise durchkommt. Und das ist ja in Berlin genauso wichtig wie in Prag: frech zu sein, aber gleichzeitig das fundierte Kunstschul-Wissen durchblicken zu lassen.“

Ausstellung „Junge Prager – Junge Berliner“  (Foto: ČT24)
Roman Frechen ist mit 26 Jahren einer der jüngsten Künstler in der Ausstellung. Er sieht eine Verbindung zwischen den beiden Städten und freut sich über den positiven Effekt solcher Kooperationen:

„Ich denke, dies hat vielen eine Tür geöffnet, die die Stadt Prag und ihre Kunstszene noch gar nicht kannten. Es war sicher eine Horizonterweiterung für die Künstler, weil ja ansonsten auch nicht so viel aus Prag nach Berlin vordringt.“

Bereits jetzt ist die Resonanz auf die Ausstellung positiv. Auch deswegen denkt Galerist Tomáš Zapletal bereits in die Zukunft.

„Wir fänden eine Fortsetzung des Projektes ‚Junge Prager, junge Berliner’ gut, und zwar würden wir gerne junge Bildhauer und ihre Werke aus beiden Städten vorstellen, oder auch allgemein aus Tschechien und Deutschland. Diesen Gedanken gibt es bereits, doch mit der Arbeit haben wir noch nicht begonnen.“

Zunächst bringen aber die Prager Künstler ihre Bilder ins Tschechische Zentrum Berlin. Dort wird die Ausstellung dann ab 12. April zu sehen sein.


In Prag ist die Ausstellung „Junge Prager – Junge Berliner“ noch bis zum 31. März zu sehen, und das in der Galerie des SmetanaQ. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.

schlüsselwort:
abspielen