Frühling im Äther mit Radio Prag
Um Frequenzen, Fehler und den leidigen deutschen Müll in Tschechien geht es heute im Hörerforum. Aber anhand von Ihren Briefen berichten wir auch darüber, wie ein Hörer mitten im kalten Winter in den Kurzwellen schon den Frühling nahen hört und wie unser Tschechisch-Kurs sogar für einen tschechischen Muttersprachler nützlich sein kann. Den Radio-Prag-Briefkasten hat Thomas Kirschner für Sie geleert.
Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer! Wie in jeder zweiten Woche heißt es auch heute wieder: Herzlich willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, herzlich Willkommen zum Hörerforum! Und neben allen Hörern "draußen an den Empfängern" und allen von Ihnen, die uns in den letzten Tagen geschrieben haben, darf ich vor allem zwei neue Hörer begrüßen. Ganz neu in unserer Kartei ist Detlef Scheidtmann aus Essen. Er schreibt:
"Nach mehrjähriger Pause habe ich mein Hobby Kurzwelle wieder aufgenommen und werde Ihnen bald ausführliche Empfangsberichte zukommen lassen."
Wir bitten darum, lieber Herr Scheidtmann - und würden uns natürlich auch über Anmerkungen zu unserem Programm freuen! Neu ist auch Bernd Renner aus Titisee-Neustadt im Schwarzwald, und das nicht nur bei Radio Prag, denn er schreibt:
"Dies ist mein erster Empfangsbericht an einen Radiosender. Daher würde ich mich sehr über eine QSL-Karte freuen, zumal ich bisher noch nie eine Karte von einem Radiosender erhalten habe."Wir hoffen, das hat sich inzwischen geändert und unsere erste QSL-Karte ist zusammen mit einem kleinen Radio-Prag-Souvenir gut bei Ihnen angekommen! Wenn Ihnen die Karte gefällt, dann denken Sie daran, dass es noch sieben weitere in der Serie gibt! Anzuschauen sind sie vorab auf unseren Internetseiten unter der Adresse www.radio.cz - und wer diese Seite noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass sich hier auch ein kostenloses Text- und Tonarchiv mit allen Beiträgen der letzten Jahre findet! Und daneben Fotogalerien, Sendezeiten und Frequenzen und natürlich alles zur Geschichte von Radio Prag! Nochmal die Adresse: www.radio.cz - schauen Sie doch mal rein!
Aber natürlich haben wir nicht nur von neuen Hörern Post in Briefkasten und Mailbox vorgefunden. Auch unsere Stammhörer verfolgen unser Programm genau - und machen uns gelegentlich auch auf unsere Fehler aufmerksam. So Johann Ruff aus Mühlheim am Main, der uns darauf hinweist, dass wir die Sendung am 28.2.um 18.30 Uhr MEZ fünf Minuten zu spät aufgeschaltet haben und am 24.2. um 8.30 Uhr MEZ statt des deutschen das französische Programm lief. Lieber Herr Ruff, sie haben uns erwischt: Wir bekennen uns schuldig und bitten um Verzeihung - beide Male handelte es sich um ein technisches Versehen.
Zu den alten - oder wenigstens erfahrenen - Kurzwellenhasen zählt auch Fritz Andorf aus Meckenheim. Eine Woche vor Frühlingsbeginn spürt er den Lenz schon im Äther:"Auch wenn das Wetter noch gar nicht frühlingshaft ist, merkt man beim Hören von Kurzwellensendungen im Radio doch, wie es jahreszeitlich wieder aufwärts geht. Denn der Empfang hat sich durchwegs deutlich verbessert. Bald tritt ja auch die Sommerzeit in Kraft und damit auch eine neue Sendeperiode. Plant denn Radio Prag irgendwelche Änderungen? Ich denke, der neue Sendeplan ist schon fertig und liegt dem nächsten Brief aus Prag bei!"
Lieber Herr Andorf, sie vermuten richtig - das neue Programmfaltblatt ist gerade frisch aus der Druckerei gekommen - diesmal in der Jubiläumsausgabe, die schon auf den 70. Geburtstag von Radio Prag hinweist, den wir im August mit Ihnen feiern werden. Wie Sie es bereits gewohnt sind, gibt es zum Sommerhalbjahr wieder zwei Frequenzwechsel: Um 12 Uhr können Sie unser Programm statt wie bisher auf 7345 kHz im Sommer auf 6055 kHz hören, außerdem unverändert parallel auf 9880 kHz. Und die Abendsendung um 18.30 Uhr strahlen wir im Sommerhalbjahr wieder auf 11.825 kHz statt derzeit 5840 kHz aus. Das alles gilt mit Beginn der Sommerzeit ab dem 27. März! Wenn Sie unser Faltblatt mit den aktuellen Sendezeiten und Frequenzen für das Sommerhalbjahr haben möchten, dann schreiben Sie uns einfach - Postkarte genügt. Natürlich verschicken wir das Faltblatt auch als Beilage zu allen QSL-Karten! Und was sich im sich Programm von Radio Prag inhaltlich verändert, das verraten wir Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, an dieser Stelle in 14 Tagen!
Bestellt hat unser neues Faltblatt bereits Henk van der Kammen aus dem niederländischen s´Hertogenbosch. Viele Grüße an ihn und an alle Hörer außerhalb des deutschen Sprachraumes, so etwa auch an Jozef Wilcz aus dem polnischen Branice. Und einen besonderen nicht-deutschen Hörer haben wir auch in Frankfurt am Main, nämlich Jaromir Hauzar, der als Tscheche nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1969 nach Deutschland gekommen ist. Als Muttersprachler macht er unserem Sprachkurs "Tschechisch gesagt" das schönste Kompliment und schreibt:"Vielen Dank für Ihre Tschechisch-Kurse. Unser Christian wird am 16.März dreißig Jahre jung, und ihm ist nun eingefallen, Tschechisch zu lernen. Wir haben es irgendwie "verpennt", ihm unsere Muttersprache beizubringen. Zuerst, 1969, habe ich hier in Frankfurt mit dem Deutschen meine Probleme gehabt, und dann ist es einfach nicht dazu gekommen. Jetzt liest er mir am Telefon die tschechischen Hockey-Nachrichten vor, und ich übersetze es dann. So kommen wir langsam voran. Ich habe meine Matura 1961 im mittelböhmischen Rakovnik gemacht und hatte in Tschechisch eine "2", aber es ist doch Wahnsinn, wie kompliziert unsere tschechische Sprache ist. Aber mit Ihrer Hilfe geht es besser. Danke schön!"
Eines der Themen, über das wir in der letzten Zeit häufig berichtet haben, ist der illegale Müllexport aus Deutschland nach Tschechien. Und auch in Ihren Leserbriefen spielt das Thema immer wieder eine Rolle - etwa bei Peter Vaegler aus Stralsund, der Radio Prag übrigens über das Autoradio empfängt! Er schreibt zu den grenzüberschreitenden Müllschiebereien:"So lange es einen Markt dafür gibt, wird es immer Leute geben, die daran verdienen wollen. Hier müssen die Gesetze strenger durchgesetzt werden und es bedarf strengerer Kontrollen. Wenn der Müll ordnungsgemäß entsorgt wird, ist ja nichts gegen einen Handel zu sagen, aber er wurde ja anscheinend irgendwo illegal deponiert."
In der Tat, das Problem hat eine doppelte Ebene: Zum einen ist grundsätzlich die Einfuhr von Müll nach Tschechien zur Deponie oder Beseitigung verboten - man kann es Tschechien nicht verübeln, dass es nicht zur offiziellen Müllkippe seiner reicheren Nachbarländer werden will. Besonders schlimm aber ist, dass der Müll aus Deutschland nicht einmal auf geeignete Deponien gebracht, sondern in Zusammenarbeit mit tschechischen Geschäftemachern einfach in verlassenen Hallen und landwirtschaftlichen Betrieben aufgetürmt wurde - ohne Sicherung für Umwelt und Grundwasser. So etwas fordert harte Strafen, meint Engelbert Borkner aus Hildesheim. Er schreibt:
"Liebe Freunde in Prag, eigentlich müssten die Müllschieber doch gewarnt sein, zumal überall davon gesprochen wird und ein erhöhtes Augenmerk auf solche Transporte mit illegalem Müll geworfen wird. Aber ich habe das Gefühl, diese Typen gehen aufs Ganze. Wenn es gut geht, haben sie einen schönen Batzen Geld verdient, und wenn nicht, zahlen sie eben die Geldstrafe, denn die ist ja verhältnismäßig noch sehr gering. Darum muss da noch etwas mehr draufgelegt werden, so dass es richtig weh tut."
Wir bleiben an dem Thema dran und berichten natürlich über die weitere Entwicklung. Aktuelles aus den Hörerbriefen gibt es wieder im nächsten Hörerforum in 14 Tagen. Bis dahin: Machen Sie´s gut, kommen Sie gut in den Frühling und lassen Sie von sich hören. Unsere Adresse ist unverändert: Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Und natürlich erreichen Sie und auch per E-Mail an: [email protected].