Führerschein in Tschechien
Vielleicht sind Sie im Internet auch schon über Anzeigen tschechischer Fahrschulen gestolpert, die all denjenigen den Führerschein versprechen, die ihn wegen Drogen oder Alkohol im Straßenverkehr verloren haben. Tschechien galt bisher als Schlupfloch, um einen europäischen Führerschein zu erwerben, mit dem man auch in Deutschland fahren kann, ungeachtet dessen, dass man die deutsche Fahrerlaubnis verloren hat. Dieses Jahr soll sich dies allerdings ändern. Jan Linek sprach darüber mit dem Verkehrsjuristen des ADAC Dr. Markus Schäpe.
Ausschlaggebend für die Einführung der 185-Tage-Regelung in Tschechien ist, dass diese Norm in der gesamten europäischen Union vorgeschrieben ist, die allerdings in Tschechien als einzigem EU-Mitgliedsland nicht umgesetzt ist und das soll sich Mitte 2006 ändern. Das heißt, dass die Anforderung an den Führerscheinerwerber gesetzlich normiert wird und man also mindestens ein halbes Jahr in Tschechien seinen Lebensmittelpunkt haben muss, also tatsächlich dort leben muss, um dort einen Führerschein erwerben zu können. Dieses Erfordernis besteht derzeit noch nicht.
Doch wer seinen Führerschein in Tschechien erwirbt, kann sich seiner Fahrerlaubnis trotzdem noch nicht sicher sein.
"Er reist zurück nach Deutschland, fährt hier einige Tage, die Polizei wird auf ihn aufmerksam und meldet dies der örtlichen Fahrerlaubnisbehörde. Die fordert ihn dann auf die MPU innerhalb weniger Wochen zu machen. Wenn er diese nicht besteht, bekommt er einen Stempel in den Führerschein, dass der Führerschein für Deutschland nicht mehr gültig ist."