Fußball: Slavia Prag ist Pokalsieger, aber Erzrivale Sparta führt in der Liga

Pokalsieger - SK Slavia Praha

Während im deutschen Fußball am Mittwoch erst das Pokalhalbfinale gespielt wurde, ging es in Tschechien am selben Abend schon um den Titel. Den Pokal holte Slavia Prag mit einem Sieg gegen Sparta Prag. Im Kampf um den Meistertitel hat allerdings seit vergangenem Wochenende Sparta die bessere Ausgangslage.

AC Sparta Praha - SK Slavia Praha 0:2 | Foto: Michal Kamaryt,  ČTK

Die Fans von Slavia Prag feierten am Mittwochabend ausgiebig den Gewinn des tschechischen Pokals. Mit 2:0 setzten sich die Rot-Weißen gegen Sparta Prag durch, in dessen Stadion das Finale ausgetragen wurde. Da zwei Erzrivalen in einem Pokalderby aufeinandertrafen, war das Stadion auch ausverkauft – was längst nicht immer so ist bei solchen Ereignissen in Tschechien.

David Douděra  (21) | Foto: Michal Kamaryt,  ČTK

Maßgeblichen Anteil am Titelgewinn hatte Slavias David Douděra, der über das rechte Mittelfeld das Spiel ankurbelte. In der 59. Minute erzielte er nach einer von Sparta zu kurz abgewehrten Ecke die Führung. Und in der 64. Minute schlug er eine Flanke, die Sparta-Verteidiger Filip Panák ins eigene Tor lenkte. Über seinen wunderbaren Treffer ins lange Eck zum 1:0 wollte Douděra aber nach der Begegnung gar nicht so viele Worte verlieren:

„Ich denke nicht darüber nach, ob der Treffer herrlich war. Dafür muss ich mich auch nicht selbst rühmen. Ich bin viel mehr froh darüber, dass wir den Pokal geholt haben und ich dem Team dabei helfen konnte. Außerdem haben mir später meine Mitspieler geholfen, als ich in den letzten zehn Minuten nicht mehr konnte und das Gefühl hatte, dass mir die Beine abfallen. Wir haben das Finale als Team gemeistert, und so soll es auch sein“, sagte der 24-Jährige in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.

Slavia Prag löst damit den 1. FC Slovácko als Pokalsieger ab. Insgesamt sieben Mal standen die Rot-Weißen seit 1993 bereits im Finale um den tschechischen Pott, und jedes Mal konnten sie gewinnen.

Brian Priske | Foto: Michal Kamaryt,  ČTK

Sparta-Trainer Brian Priske zollte am Mittwochabend dem Gegner Respekt für die Leistung im Finale:

„Vor allem müssen wir Slavia loben und ihnen gratulieren zu dem exzellenten Spiel. Sie waren fast in allen Belangen besser als wir. Die Niederlage schmerzt. Und in diesem Moment kann ich noch nicht sagen, woran es lag. Leider war es ein verdienter Sieg.“

Im Kampf um den Meistertitel hat Sparta Prag jedoch derzeit die Nase vorne. Seit vergangenem Wochenende führen die Schützlinge von Trainer Priske die tschechische Liga um zwei Punkte vor dem Erzrivalen Slavia an. Ab kommendem Wochenende wird in der sogenannten Meistergruppe weiter um den Titel gekämpft. Dann treffen die sechs Teams, die am besten in der Tabelle positioniert sind, alle noch einmal aufeinander. Und da kommt es am übernächsten Samstag bereits zum nächsten Derby der „Großen S“, und zwar erneut im Stadion von Sparta. Das Heimteam will dann natürlich die Revanche…

„Ich hoffe, das heutige Ergebnis wird uns in positiver Weise motivieren. Allerdings haben wir Slavia in allen drei Spielen in dieser Saison noch nicht besiegen können. Deswegen muss die Niederlage uns hungrig machen, sie dann endlich zu schlagen“, so Sparta-Coach Priske.

Die Finalrunde der tschechischen Liga wird am Pfingstsamstag beendet. Spätestens dann steht fest, ob Slavia oder Sparta die Meisterschaft feiern können – beziehungsweise Titelverteidiger Viktoria Pilsen oder einer der beiden Außenseiter Bohemians Prag und Sigma Olmütz.

Autor: Till Janzer
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