Gaststättenverband: Ukrainische Arbeitnehmer sind gefragt
Tschechische Restaurantbetreiber haben großes Interesse daran, Arbeitnehmer aus der Ukraine zu beschäftigen. Bisher besteht das Problem aber in einem sehr langen und schwierigen bürokratischen Prozess, der vor allem Kleinunternehmer davon abhält, Ukrainer anzustellen. Das sagte eine Sprecherin des Gaststättenverbands Apron am Mittwoch der Presseagentur ČTK.
Das Arbeitsministerium muss der Sprecherin zufolge dafür sorgen, dass Menschen aus der Ukraine mit einem speziellen Visum bei der Arbeitssuche dieselben Möglichkeiten haben wie Ausländer aus den EU-Ländern haben. Das sagte die Sprecherin unter Berufung auf Informationen von der Online-Job-Plattform Grason. Ein entsprechendes Gesetz hat die tschechische Regierung am Mittwoch auf den Weg gebracht. Demnach könnten künftig geflüchtete Ukrainer mit Duldungsstatus ohne gesonderte Arbeitserlaubnis hierzulande einem Job nachgehen.
Die Ukrainer interessieren sich den Informationen von Grason zufolge vor allem für flexible Jobangebote, bei denen sie vier bis sechs Stunden täglich arbeiten können. Dies ermöglicht ihnen, Geld für sich und die Familie zu verdienen und sich zugleich um ihre Kinder zu kümmern. Die Restaurantbetreiber seien durchaus in der Lage, derartige Jobs anzubieten, betonte die Sprecherin. In der tschechischen Gastronomie mangelt es schon lange an Arbeitskräften.
Bisher sind rund 200.000 Geflüchtete aus der Ukraine nach Tschechien gekommen. 80 Prozent der Erwachsenen sind Frauen, mehr als die Hälfte der registrierten Geflüchteten sind Kinder.