Gefahr durch überschwemmte Chemiefabriken - Pressekonferenz der Umweltminister Tschechiens und Deutschlands
Unter all den Folgen, die die Hochwasserkatastrophe der vergangen Tage nach sich zieht, sind wohl jene Gefahren besonders schwer einzuschätzen, die aus der Überschwemmung von Chemiefabriken resultieren könnten. Der tschechische Umweltminister Libor Ambrozek hat am Dienstag mit seinem deutschen Amtskollegen Jürgen Trittin einen diesbezüglichen Lokalaugenschein vorgenommen. Gerald Schubert war für uns auf der anschließenden Pressekonferenz, und hat folgenden Bericht für Sie vorbereitet:
Am Dienstag haben sich Umweltminister Libor Ambrozek und sein deutscher Amtskollege Jürgen Trittin vor Ort ein Bild von der Lage gemacht, und nach weiteren gemeinsamen Strategien zur Abwehr gegenwärtiger und zukünftiger Gefahren gesucht.
Derzeit müsse man, so die Minister auf der anschließenden Pressekonferenz, noch auf konkrete Ergebnisse aus der Untersuchung von Bodenproben warten. Beiderseits betonte man jedoch, dass man nun von der bisherigen tschechisch-deutschen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes profitieren und auf einen gemeinsamen Erfahrungsschatz zurückgreifen könne. Jürgen Trittin etwa meinte:
"Wir haben in den letzten Jahren auf dem ganzen Gebiet der Luftreinhaltepolitik, der Zusammenarbeit im Dreiländereck - dem sogenannten schmutzigen Dreieck, das heute ein sauberes Dreieck ist - und im Bereich der Wasserreinhaltepolitik gemeinsame Erfahrungen gemacht, und dies bewährt sich auch in schwierigen Tagen."
Nun aber müsse, angesichts der akuten Bedrohung, die Zusammenarbeit freilich noch intensiviert werden. Dazu der tschechische Umweltminister Ambrozek:
"Ich habe mit Minister Trittin gegenseitigen Informationsaustausch vereinbart. Zudem haben wir für die nächsten Tage gemeinsame Probeentnahmen im Rahmen der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe vereinbart, und auch weitere gemeinsame Schritte, vor allem bei der Ausarbeitung eines Hochwasser-Aktionsplans, damit es uns gelingt, die Elbe gemeinsam zu schützen."
Mehr zu diesem Thema können Sie übrigens am Sonntag in unserer Rubrik "Schauplatz" hören.