Geheimnis Gehirn

Probleme des menschlichen Bewusstseins, der Existenz der Seele, Fragen danach, wie man denkt, wie das Gehirn funktioniert. Seit Jahrtausenden beschäftigen sich Philosophen, Theologen, Biologen, Psychologen und Mathematiker mit diesen Geheimnissen. Sie bleiben jedoch weiterhin ungelüftet. Hören Sie mehr dazu im folgenden Beitrag von Markéta Maurová.

Die Funktionen des Gehirns, die Entstehung des Bewusstseins, medizinische Fernbehandlung, der Einfluss des Betens auf den Gesundheitszustand. Journalisten wurden in dieser Woche zu einem Seminar in die Prager Akademie der Wissenschaften geladen, um mit diesen Fragen und deren Erforschung vertraut gemacht zu werden. Ich bat bei dieser Gelegenheit Prof. Stanislav Reinis ans Mikrophon. Er ist Neurophysiologe, die Erforschung des Gehirns, sagt er, führe in jedoch zur Quantentheorie:

"Ich habe alles andere ausgeschlossen, und es blieb mir die Quantentheorie. Ich habe keine andere Erklärung für einige Erscheinungen des Gehirns gehabt. Z.B. der Hockeyspieler, der in einem Sekundenbruchteil die Scheibe treffen soll. Das Gehirn mit einer klassischen Ausstattung schafft dies in so kurzer Zeit nicht. Genauso ist es mit dem Verständnis der menschlichen Sprache und weiteren Dingen."

Worin beruht also die Erklärung auf Grundlage der Quantentheorie?

"Die Erklärung beruht z.B. darin, dass der makroskopische Kosmos, wie wir ihn kennen - d.h. ich sitze hier, Sie sitzen da, dort sitzt meine Frau - auf einer submikroskopischen Ebene, einer ebene der Quantenteilchen überhaupt nicht existiert. Dort gibt es keine Maße und keine Zeit. Die submikroskopischen Teilchen bewegen sich durch einen anderen Kosmos, der zu unserem parallel ist. Das ist natürlich eine Phantasie, sie wurde aber mit schönen Formeln, Gleichungen und Rechnungen belegt und wird als Theorie anerkannt. Natürlich handelt es sich um Phantasien. Diese entstehen jedoch eben deshalb, weil wir nicht wissen, wie das Gehirn funktioniert."

Eine andere Problematik war der Einfluss des Gebets auf die Heilung des Organismus. Prof. Richard Rokyta verwies während der Diskussion auf den Zusammenhang mit dem sog. Placebo-Effekt:

"Der Placebo-Effekt ist bekannt und bei der Behandlung sehr erfolgreich. Es handelt sich eigentlich um eine Mobilisierung der inneren Kräfte des Organismus. Anfang September fand hier ein europäischer Kongress über den Schmerz statt. Dort zeigte ein Italiener, dass es etwa bei der Verwendung einer Spritze daran liegt, ob der Patient den Arzt dabei sieht bzw. ob ihm der Arzt gefällt. Wenn er nicht davon weiß, dass ihm Heilmittel gegeben werden, dann ist der Effekt minimal. Aber Vorsicht - der Placebo-Effekt ist immer kurzfristig. Etwa Medizinmänner erwirken immer nur einen kurzzeitigen psychologischen Effekt und können keine Krankheit langfristig heilen. Viele der Erscheinungen, die hier beschrieben wurden, wie etwa die Heilwirkung des Gebets, können auf diesen Placebo-Effekt zurückgeführt werden."