Generaldirektor Hodac verbleibt nach ersten politischen Gesprächen auf seinem Posten

Der Generaldirektor des Tschechischen Fernsehens, Jiri Hodac, bleibt weiterhin auf seinem Posten. An dieser Tatsache hat weder das Treffen der vier Parteichefs noch die Sitzung des Fernsehrates am Dienstag etwas geändert. Markéta Maurová berichtet.

Die Vorsitzenden der vier demokratischen Parteien im Parlament haben sich bei ihren Beratungen über die Tschechische Fernsehkrise am Dienstag nicht einigen können. Das Treffen wurde vom Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses und der Demokratischen Bürgerpartei ODS, Václav Klaus, einberufen. Er legte seinen Kollegen einen Entwurf vor, der seiner Vorstellung nach zu einem gemeinsamen Appell der vier Parteichefs werden sollte. Entweder sollten die Beteiligten auf beiden Seiten zurücktreten, oder eine mögliche Koexistenz finden, schlug Vaclav Klaus vor. Er fand jedoch für seinen Plan keine Unterstützung:

"Ich muss leider sagen, dass einige Kollegen mit einer so einseitigen Forderung zum Treffen gekommen sind, dass es nicht möglich war, eine Lösung zu finden."

Eine einseitige Lösung, nämlich die Abberufung des Generaldirektors Jiri Hodac, boten die Repräsentanten der Vierkoalition. Der Chef der Freiheitsunion, Karel Kühnl, ist überzeugt, dass auch der Fernsehrat abberufen werden sollte:

"Wir sind der Meinung, dass das eventuelle Schicksal der Angestellten des Tschechischen Fernsehens eine Frage des Arbeitsrechts und nicht der Gegenstand der Forderungen politischer Repräsentanten ist. Es ist aber offensichtlich, dass die Lage ohne den Rücktritt des Generaldirektors nicht lösbar ist."

Milos Zeman
Der tschechische Premier und Chef der Sozialdemokraten, Milos Zeman, verspricht sich eine Lösung von der Novelle des Gesetztes über das Tschechische Fernsehen:

"Ich habe meine Kollegen informiert, dass die Regierung dieses Gesetz am Mittwoch behandelt. Und wenn sie es verabschiedet, was ich als sehr wahrscheinlich ansehe, wird sie in Folge der unstabilen Lage im Tschechischen Fernsehen um die Erklärung des legislativen Notstands ersuchen, damit dieses Gesetz möglichst bald im Parlament behandelt werden kann."

Der Fernsehrat hat auf seiner Sitzung am Dienstag Jiri Hodac erneut unterstützt. Vier der acht Ratsmitglieder stellten zwar sein Verbleiben in der Funktion in Zweifel, für die Abberufung ist jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Der Rat konstatierte, dass die Sendungen Mängel im Bereich der Berichterstattung aufweisen. Diese seien jedoch dadurch verursacht, dass man die technische Ausstattung des Tschechischen Fernsehens nicht nutzen könne. Jiri Hodac verließ die Sitzung des Rates zufrieden. Er war zwar nicht imstande, die Frage zu beantworten, warum sein Fernsehen am Dienstagnachmittag die Montags-Nachrichten wiederholte, mit der Arbeit seines Teams ist er jedoch zufrieden:

"Ich glaube, dass wir unter diesen Umständen wirklich das Maximum tun. Die Leute brauchen sich nicht zu schämen."