Generation Y - deutschsprachiges Filmfestival zum achten Mal in Prag

Film ‚Oh Boy’

Sie sind 20, 30 manchmal auch 40 Jahre alt, und wollen einfach nicht erwachsen werden: Generation Y heißen diese Zeitgenossen, und um sie dreht sich in diesem Jahr das deutschsprachige Filmfestival in Prag und Brno / Brünn. Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt des Goethe-Instituts, des Österreichischen Kulturforums und die Schweizer Botschaft in Tschechien. Aber nicht nur jüngere Kinofans kommen auf ihre Kosten.

Film ‚Oh Boy’
Das achte Filmfestival bietet ein buntes Programm: neue Produktionen und Defa-Klassiker, abendfüllende Streifen und Kurzfilme. Zu einigen Vorführungen haben sich auch Regisseure, Produzenten und Schauspieler angekündigt. Jakob Ráček ist Leiter der Kulturprogramme am Prager Goethe-Institut. Er erläutert den thematischen Schwerpunkt, die ominöse Generation Y:

„Wir zeigen Filme über junge Menschen, die meist zwischen 20 und 30 Jahren alt sind. Es sind meist Geschichten über das Erwachsenwerden, so etwa auch in den Filmen ‚Oh Boy’ und ‚Love Steaks’. ‚Oh Boy’ wurde bereits mehrfach preisgekrönt, insgesamt sechs Mal in Deutschland. ‚Love Steaks’ handelt von der Liebesbeziehung zweier junger Menschen. Vom Filmteam werden der Regisseur Jakob Lass, die Dramaturgin Ines Schiller und der Komponist Golo Schulz zu Gast sein.“

Film `Die Lebenden`  (Foto: Polyfilm-Verleih)
Daneben werden aber auch historische Themen aufgegriffen und fürs Kino neuverarbeitet. Sarah Polewsky vom Österreichischen Kulturforum nennt die Highlights:

„Von österreichischer Seite aus haben wir versucht, uns nicht nur auf die Generation Y zu konzentrieren, sondern uns insgesamt auf die Jugendgeneration zu beziehen. Das wäre einmal der Film `Die Lebenden` von Barbara Albert. Darin geht es darum, dass die junge Protagonistin aus Berlin sich auf eine Reise in ihre Vergangenheit begibt. Nachdem sie herausfindet, dass ihr Großvater bei der SS war, folgt sie seinen Spuren von Berlin über Warschau bis nach Rumänien. Ein weiterer Tipp wäre der monumentale Film über das Mysterium `König Ludwig`, mit einzigartigen Aufnahmen von dem bekannten Kameramann Christian Berger.“

Jakob Ráček  (Foto: Archiv des Goethe-Instituts)
Bei den Filmen aus Deutschland wiederum können sich die Besucher auf einige Tschechien-Premieren freuen. Aber das ist nicht alles, wie Jakob Ráček weiß:

„In diesem Jahr brechen wir einen Rekord: Insgesamt zeigen wir 319 Filme. Das klingt etwas überdimensioniert, liegt aber daran, dass wir eine neue Sektion eingeführt haben. Dort zeigen wir 300 Kurzfilme im Programm.“

Beginnen wird das Festival mit dem Film „Hannah Arendt“ am Mittwochabend. Die Regisseurin Margarethe von Trotta ist dann vor Ort sowie die Darsteller Klaus Pohl und Alex Milberg. Das Festival läuft in den Prager Kinos Lucerna und Atlas noch bis Sonntag. Die Woche darauf wiederholen sich die Vorführungen über fünf Tage lang in Brünn.

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