„Das Sommerkino“: Klassiker und neue Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Tschechien

‚Good Bye, Lenin!‘

In Prag und weiteren Städten Tschechiens werden in diesem Sommer wieder deutsche, österreichische und schweizerische Filme gezeigt. Den Rahmen hierfür bildet das Open-Air-Festival „Das Sommerkino“.

Filme aus den drei deutschsprachigen Ländern bringt „Das Sommerkino“ auch 2022 wieder nach Tschechien. Im Interview für Radio Prag International erklärt Sarah Polewsky vom Österreichischen Kulturforum, wie es eigentlich einst zu der Veranstaltungsreihe gekommen ist:

„Das Sommerkino ist genauso wie das Hauptfestival – das Festival deutschsprachiger Filme in Prag – eine Kooperation vom Goethe-Institut, der schweizerischen Botschaft und dem Österreichischen Kulturforum

. Es ist entstanden, als wir das zehnjährige Festivaljubiläum von ‚Das Filmfest‘ hatten und unserem Publikum ein kleines Geschenk machen wollten. Es hat sich so etabliert, dass wir das Programm nun jedes Jahr anbieten. Die Filme werden in den besten Sommerkinos in Prag und Brünn gezeigt, und je nach Bedarf und Interesse auch in anderen Regionen.“

‚Lola rennt‘ | Foto:  PROKINO

So sei das Festival in diesem Jahr auch in Ostrava / Ostrau und in Hradec Králové / Königgrätz vertreten. Aber wie werden die Filme für das Programm ausgewählt? Sarah Polewsky:

„Wir zeigen Filme, die in den letzten Jahren beim Filmfest besonders erfolgreich gewesen sind. Aber es sind dieses Jahr auch wieder Klassiker dabei, zum Beispiel ‚Lola rennt‘ oder ‚Good Bye, Lenin!‘. Es ist also ein Querschnitt durch die Kinolandschaft, aber auch mit sehr aktuellen Titeln. Von österreichischer Seite zeigen wir ‚Waren einmal Revoluzzer‘, eine bittersüße Komödie, die wir sehr erfolgreich im letzten Jahr beim ‚Filmfest‘ gezeigt haben.

Dieser Film hat dabei auch einen gewissen Aktualitätsbezug. So erzählt Polewsky:

‚Waren einmal Revoluzzer‘ | Foto:  FreibeuterFilm

„Es geht um eine Gruppe von Freunden in Wien. Sie entscheiden sich, einem ehemaligen Studienfreund zu helfen. Er ist in Russland im Widerstand aktiv und möchte nach Wien kommen. Die Hilfe nimmt schließlich jedoch andere Züge an, als die Freunde ursprünglich erwartet hatten. Das Thema war im Herbst schon aktuell. Aber jetzt hat der Film gerade auch für Tschechien womöglich noch einen stärkeren Gegenwartsbezug.“

Vor allem sind es aber eben die von Polewsky erwähnten Klassiker, die gezeigt werden. Dazu gehören in diesem Jahr etwa „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders oder das Drama „Das Leben der Anderen“, für das Florian Henckel von Donnersmarck als Regisseur verantwortlich gezeichnet hat.

‚Das Leben der Anderen‘ | Foto:  Buena Vista Internationa

Die Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden allesamt mit tschechischen Untertiteln gezeigt. „Das ist ein ganz wichtiger Aspekt!“, betont Sarah Polewsky. „Natürlich sind wir ein deutschsprachiges Filmfestival, und das trifft auch auf ‚Das Sommerkino‘ zu. Aber das Programm ist auch für tschechischsprachige Menschen zugänglich, die sich ganz allgemein für Kino interessieren. Es geht in erster Linie nicht um die Sprache, man muss also keine perfekten Deutschkenntnisse mitbringen. Man muss eigentlich gar kein Deutsch können, um die Filme spannend zu finden“, so Polewsky weiter.

Das Sommerkino findet noch bis zum September in Prag, Brünn, Ostrau und Hradec Králové statt. Der mittlerweile 16. Durchgang von „Das Filmfest“ wird wieder im Herbst dieses Jahres, konkret vom 20. bis 26. Oktober, in Prag stattfinden. Dann werden in der tschechischen Hauptstadt wieder die Filme zu sehen sein, die womöglich im Sommer 2023 unter freiem Himmel die Herzen von Kinofans höher schlagen lassen.

Das komplette Programm von „Das Sommerkino“ finden Sie unter www.dassommerkino.cz. Dort erhalten Sie auch Informationen zu allen gezeigten Filmen und den einzelnen Terminen. Der Eintritt ist mitunter frei, manchmal müssen Tickets käuflich erworben werden.

Autoren: Julian Faik , Ferdinand Hauser
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