Gespräch mit Kardinal Miloslav Vlk anlässlich seines 70. Geburtstags
der Prager Erzbischof Kardinal Miloslav Vlk vorige Woche seinen 70. Geburtstag gefeiert. Da Kardinal Vlk zu den Persönlichkeiten gehört, die sich gleich nach der Wende um eine Wiederbelebung der tschechisch-deutschen Beziehungen bedeutend verdient machten, möchten wir ihn auch im Rahmen der Sendereihe über tschechisch-deutsche Begegnungen vorstellen.
Der Altbischof von Passau, Franz Xaver Eder, war unter den zahlreichen Gästen, die am vergangenen Samstag in Prag zusammentrafen, um dem Kardinal zu gratulieren. Er kannte Miloslav Vlk bereits als dieser noch in Ceske Budejovice tätig war:
Miloslav Vlks Priesterlaufbahn war kompliziert. Während der Zeit des kommunistischen Regimes musste er in den 50er Jahren warten, bevor er Archivwesen studieren durfte. Einige Jahre lang arbeitete er als Archivar, bevor er mit dem Theologiestudium begann. 1968 wurde er zum Priester geweiht. Während der Zeit der sogenannten "Normalisierung" wurde ihm verboten, den Priesterberuf auszuüben. Elf Jahre lang arbeitete er in verschiedenen Zivilbereichen - u.a. als Fensterputzer. Ich fragte Kardinal Miloslav Vlk, wie er heute auf die langen Etappen des Wartens zurückblickt:
Miloslav Vlk wurde 1990 zum Bischof von Ceske Budejovice/Budweis und ein Jahr später zum Erzbischof von Prag ernannt, In den Jahren 1991-2000 stand er an der Spitze der Tschechischen Bischofskonferenz, in den Jahren 1993-2001 war er Vorsitzender des Rates europäischer Bischofskonferenzen. Über die Lage der Kirche nach der Wende von 1989 und seine Bemühungen, sie wieder zu beleben, sagte Kardinal Vlk: