Größter Gaslieferant Tschechiens erhöht Preise
Der größte Gaslieferant Tschechiens, innogy Energie, kündigt für den 20. November eine Preiserhöhung an. Das einfachste Produktpaket „Standard“ wird um etwa 10,6 Prozent teurer.
Die Monatsrate in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus wird damit um etwa 200 Kronen (7,90 Euro) steigen. Für Kunden mit einem Festpreis, also meist Großabnehmer, ändert sich hingegen nichts. Dies teilte die innogy-Leitung am Mittwoch der Presseagentur ČTK mit.
Der Grund für die Maßnahme sind dem Unternehmen zufolge die dramatischen Preissteigerungen für Gas auf dem Weltmarkt. Günstige Einkäufe in der Vergangenheit würden aber eine gemäßigte Kostenerhöhung für die Kunden ermöglichen: „Die Gaspreise beim Produkt ‚Standard‘ haben wir zuletzt im Herbst vergangenen Jahres angepasst, als wir sie um fünf Prozent vergünstigt haben“, sagt Firmenchef Tomáš Varcop.
Die innogy-Gruppe versorgt in Tschechien 1,1 Millionen Abnehmer mit Gas und weitere 500.000 mit Strom. Nach den Modellberechnungen der Firma steigen die monatlichen Kosten für einen Kunden, der mit Erdgas nur einen Küchenherd betreibt, nun um 15 Kronen (59 Eurocent). Für die Gasversorgung einer ganzen Wohnung werden demnach zukünftig 70 Kronen (2,80 Euro) mehr fällig. In einem kleineren Einfamilienhaus beläuft sich die Preissteigerung auf etwa 200 Kronen (7,90 Euro) monatlich, sofern Gas für Heißwasser und Heizung eingesetzt wird.
Die Großmarktpreise für Strom und Gas haben in den vergangenen Wochen ein Rekordniveau erreicht. Eine Reihe von Versorgerfirmen passt ihre Preislisten darum mit Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich an. Neben den Mehrkosten für die Verbraucher bekommen auch die Lieferanten zunehmend den Druck zu spüren. Die Angst der Kunden vor Lieferschwierigkeiten kleiner Firmen wächst. Dieser Tage verzeichnen große Energieversorger wie das halbstaatliche Unternehmen ČEZ, die Prager Energie-Holding PRE, der E.ON-Konzern oder eben innogy einen immensen Zulauf ehemaliger Kunden von Kleinanbietern. Einige der Großfirmen bearbeiten bis zu eintausend neuer Kundenanträge täglich.