Große Hoffnungen in die Mission Pitharts in Kuba gelegt
Der Vorsitzende des tschechischen Senats Petr Pithart führt Gespräche auf Kuba, die in einem Dialog mit dem höchsten kubanischen Vertreter Fidel Castro gipfeln sollen. In der Causa der verhafteten tschechischen Bürger Pilip und Bubenik ist am Mittwoch auch eine Delegation der Interparlamentarischen Union nach Kuba geflogen. Dagmar Keberlova fasst die aktuellen Ereignisse zusammen.
Petr Pithart startete am Dienstag eine Reihe von Gesprächen über das Schicksal der beiden verhafteten Tschechen Pilip und Bubenik. Bisher kam Pithart mit dem außenpolitischen Ausschuss des kubanischen Parlaments zusammen. Unmittelbar danach traf er sich auch mit Pilip und Bubenik im Gefängnis Villa Marista. Über die Gespräche äußerte sich Pithart sehr zurückhaltend:
"Ich würde gerne meinen Kommentar erst nach dem letzten Gespräch abgeben. Alle Gespräche hängen irgendwie zusammen und drehen sich um die Angelegenheit, wegen der ich nach Kuba gekommen bin. Es ist besser, zurückhaltend zu sein und ich bitte alle, dies zu respektieren."
Die Verhandlungen mit dem kubanischen Parlament bezeichnete Pithart gegenüber Reuters als sehr aufrichtig, offen und hart. Nach dem Vizeaußenminister Hynek Kmonicek handelt es sich bei Pitharts Verhandlungen um einen in der Diplomatie geläufigen Prozess. Beide Seiten überprüfen ihre Positionen, bevor es zu der entscheidenden Verhandlung der Hauptakteure kommt, sagte Kmonicek.
Die kubanischen Behörden haben noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Laut dem Sonderberichterstatter des Tschechischen Rundfunks, Filip Kanda, geht aus Quellen aus der Umgebung des kubanischen Außenministeriums hervor, dass sich Kuba von Pitharts Besuch eine Art Entschuldigung erwartet. Diese könne zur Lösung des Vorfalls führen.An den Erfolg der Mission von Petr Pithart glauben auch die kubanischen Dissidenten. Ihr Chef Elizardo Sanchez sagte, es sei möglich, dass Pithart etwas erzielen könnte, da die Beschuldigungen nicht so hart und die Fakten, die die kubanische Regierung gegen die Verhafteten besäße, nicht so schwerwiegend seien.
Nach Kuba ist am Mittwoch auch eine Delegation der Interparlamentarischen Union geflogen, um sich vor Ort über den Vorfall zu informieren. Sie besteht aus dem chilenischen Abgeordneten Juan Pablo Letelier und dem Generalssekretär der interparlamentarischen Union, Anders Johnsson. Anders Johnsson teilte gegenüber Radio Prag mit, was er von diesem Besuch erwartet:
"Wir werden mit dem kubanischen Parlament sowie mit weiteren Persönlichkeiten zusammenkommen, auch aus dem Bereich der Justiz. Ebenfalls wollen wir Ivan Pilip und Jan Bubenik besuchen, auch wenn Bubenik kein Abgeordneter ist."
Johnsson zufolge wird die Delegation anhand der erworbenen Informationen entscheiden, wie sie weiter in der Causa der zwei verhafteten Tschechen vorgehen kann.