Große Hoffnungen für Kontiolahti und Oberhof: Tschechien startet in die Biathlon-Saison

IBU Weltcup in Oberhof

Mit dem ersten Weltcuprennen im finnischen Kontiolahti beginnt am Dienstag die Biathlon-Saison. Auf dem Wettkampfkalender steht dieses Mal auch wieder Nové Město na Moravě / Neustadt in Mähren. Dort und ebenso im Ausland wollen die Tschechen gerne den ein oder anderen Podiumsplatz erringen.

Markéta Davidová | Foto: Petr Slavík,  Český biatlon

In der vergangenen Saison konnte Markéta Davidová gleich im ersten Rennen einen Sieg einfahren. Im finnischen Kontiolahti geht es nun am Dienstag wieder los mit dem Weltcup. Sein Ende findet die Rennserie Mitte März in Oslo am Holmenkollen. Zu den Hoffnungsträgern der Tschechen zählt Markéta Davidová auch in diesem Jahr wieder. Doch will sie an den Auftakterfolg aus dem vergangenen Jahr anknüpfen? Nicht unbedingt, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:

„Ehrlich gesagt: Letztes Jahr war zwar das erste Rennen erfolgreich, aber der Rest der Saison nicht so sehr. Ich würde mich also vielleicht mehr freuen, wenn ich erst später mal gewinne.“

In der letzten Saison landete Davidová immerhin auf dem zehnten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung. In diesem Jahr sei die Biathletin erneut in Form, meint Ondřej Rybář, der sportliche Direktor des tschechischen Biathlonverbandes:

Ondřej Rybář | Foto:  Tschechisches Fernsehen

„Das Training verlief genau nach Plan. Ich bin selbst gespannt auf die Saison. Wir haben einige Eisen im Feuer. Markéta Davidová erzielt erstklassige Leistungen, ich denke wir können uns auf ihre Ergebnisse freuen. Und dann ist da noch Jessica Jislová. Sie hat letztes Jahr gezeigt, dass sie ganz oben mitspielen kann, wenn sie beim Schießen trifft.“

Denn auch Jislová konnte zuletzt im Weltcup punkten. Genauso wie Tereza Voborníková, Tereza Vinklárková und Lucie Charvátová, die ebenso zum tschechischen Team der Frauen gehören, das der Norweger Egil Gjelland trainiert.

Bei den Herren hat Michal Krčmář große Chancen, als bester Tscheche aus der Wertung hervorzugehen. Aber auch Adam Václavík, Jakub Štvrtecký und Mikuláš Karlík konnten vergangenen Winter Punkte einfahren.

Neuer Trainer der Herren ist seit diesem Jahr Michael Málek, der das Team aber bereits von 2016 bis 2018 leitete. „Michael und ich schließen an unsere bisherige Zusammenarbeit an. Diese war sehr erfolgreich, was vor allem Pyeongchang gezeigt hat. Wir kehren also zu dem zurück, was in der Vergangenheit gut funktioniert hat“, kommentierte Krčmář die Rückkehr von Málek. Denn bei den Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang konnte er für Tschechien Olympiasilber holen.

Michal Krčmář | Foto: Archiv der Tschechischen Biathlon-Union

Laut Trainer Málek kommt dem erfahrensten Sportler eine besondere Rolle im tschechischen Team zu:

„Die anderen können von Michal in Sachen Präzision und Professionalität viel lernen. Natürlich agieren sie auch jetzt bereits wie Profis. Einen so erfahrenen Läufer im Team zu haben, ist aber dennoch ein großer Vorteil. Er kann genau unterscheiden, was wichtig ist, und was nicht, worauf man sich konzentrieren sollte, was einen nach vorne bringt.“

Im Gespräch mit dem Tschechischen Rundfunk äußerte sich der neue alte Trainer auch bereits zur Biathlon-WM. Diese findet im kommenden Jahr im thüringischen Oberhof statt. Michael Málek wolle seinen Schützlingen jedoch vorerst keinen Druck machen:

„Die Weltmeisterschaft ist erst Anfang Februar. Bis dahin stehen noch viele Runden des Weltcups an. In denen kann sich das Team ausprobieren und die Sportler können alle neuen Kenntnisse verwerten, die sie durch ihren Fleiß erworben haben. Ich denke wirklich, dass wir den richtigen Weg gehen. Wenn die Läufer das genauso sehen und Vertrauen in sich haben, dann können wir uns auf gute Ergebnisse freuen.“

Foto: Archiv der Tschechischen Biathlon-Union
Autoren: Ferdinand Hauser , Miroslav Lenc
schlüsselwort:
abspielen