Grundsteinlegung: Neuer Universitätscampus in Brno
Die südmährische Großstadt Brno / Brünn hat eine der größten Universitäten der Tschechischen Republik: die Masaryk-Universität, benannt nach ihrem Urheber, dem ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik. Seit dem Gründungsjahr 1918 hat sich viel verändert und es wird Zeit für Neuerungen. Vor welchen Herausforderungen die Brünner Masaryk-Universität steht, erfahren Sie von Oliver Engelhardt:
Um die 30 000 Studenten sind an der Masaryk-Universität eingeschrieben. Größe und die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit bewirken, dass die Brünner Universität nicht nur zur Spitze des Landes gehört, sondern auch international anerkannt ist. Um internationalen Standards auch weiter genügen zu können, muss ausgebaut werden. Das steht seit einigen Jahren fest. In Bohunice, einem Stadtteil am Rande von Brünn, wurde am Montag der Grundstein für einen neuen Universitätscampus gelegt. Der Rektor der Masaryk-Universität, Petr Fiala, erklärte in diesem Zusammenhang, dass der Ausbau ein Schlüsselvorhaben für die zukünftige Entwicklung der Hochschule sei.
"Die Masaryk-Universität hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Das betrifft nicht nur die ständig steigenden Studentenzahlen, sondern auch die Verbesserung der wissenschaftlichen Arbeit. Dafür muss man die nötigen räumlichen Voraussetzungen schaffen. Der Universitätscampus in Bohunice ist eine moderne Lösung für den Raumbedarf der Masaryk-Universität."
Soweit Petr Fiala. Der Campus in Bohunice umfasst eine 20 Hektar große Fläche, auf der Forschungsräume, Labore, Studentenwohnheime, Sport- und Verpflegungseinrichtungen für die medizinische, sportwissenschaftliche, sowie Teile der naturwissenschaftlichen Fakultät entstehen. Im Jahr 2006 soll der Bau fertig sein. Er verursacht Kosten in Höhe von 5,1 Milliarden Kronen (etwa 160 Millionen Euro). Der für Finanzen zuständige Quästor der Universität, Ladislav Janícek, erläutert die Finanzierung des riesigen Projekts:
"Ein Teil dieser Mittel in Höhe von 3,2 Milliarden Kronen, das sind etwa 100 Millionen Euro, ist durch einen Kredit gedeckt, den die Tschechische Republik von der Europäischen Investitionsbank erhalten hat. Wichtig ist auch, dass die Masaryk-Universität sich an den Kosten aus eigenen Mitteln beteiligt und zwar in Höhe von 2,7 Milliarden Kronen, also circa 85 Millionen Euro."
An den Kosten beteiligt sich außerdem die Stadt Brünn, deren Budget in den nächsten Jahren schon durch die geplante Verschiebung des Hauptbahnhofes belastet wird. Eines kann man somit bereits jetzt in Brünn gut studieren: Stadtplanung.