Harry Potter befreit Kinder aus Käfigen

Joanne K. Rowling protestierte gegen die Käfige in Psychiatriekliniken (Foto: CTK)

Die Zaubermacht Harry Potters reicht bis in die Tschechische Republik. Kein Wunder eigentlich: in der Schule für kleine Zauberer in Hogwarts sind zurzeit Ferien, die Harry regelmäßig in der Welt der Menschen verbringt. Es ist zwar verboten, hier zu hexen, doch wenn es um den Kampf gegen das Böse geht... Das Böse heißt in diesem Fall: das Wegsperren von Kindern in "Käfigen". Worum geht es?

Joanne K. Rowling protestierte gegen die Käfige in Psychiatriekliniken  (Foto: CTK)
Die Zaubermacht Harry Potters reicht bis in die Tschechische Republik. Kein Wunder eigentlich: in der Schule für kleine Zauberer in Hogwarts sind zurzeit Ferien, die Harry regelmäßig in der Welt der Menschen verbringt. Es ist zwar verboten, hier zu hexen, doch wenn es um den Kampf gegen das Böse geht... Das Böse heißt in diesem Fall: das Wegsperren von Kindern in "Käfigen". Worum geht es?

Die "Harry-Potter"-Autorin Joanne K. Rowling hat am vergangenen Wochenende in einem Brief an die Prager Regierung und Präsident Klaus gegen die "Käfige" in Psychiatriekliniken und Kinderheimen in Tschechien protestiert, d.h. gegen Liegen, die mit Eisengittern oder einem Seilgeflecht umgeben sind und hyperaktive oder aggressive Kinder vor sich selbst schützen sollen. Zunächst hat Präsident Vaclav Klaus auf die Kritik zurückhaltend, in dem Sinne reagiert, er lasse die Sache prüfen. Kaum einen Tag später war es allerdings soweit: Der tschechische Gesundheitsminister hat ein Verbot der umstrittenen Betten erlassen. Damit hat sich das erfüllt, was einige internationale Organisationen und Medien seit Monaten gefordert haben. Einige Kinderpsychologen verweisen hingegen darauf, dass in westlichen Ländern in ähnlichen Fällen keine Gitter sondern Beruhigungsmittel genutzt würden, die kaum eine würdigere Pflege darstellen. Die Diskussion darüber, welche Pflege für die Patienten mit ihrem traurigen Los am besten und würdigsten ist, überlassen wir den Experten. Neben diesem sehr komplizierten Problem ist an der Sache noch eine Seite interessant, und zwar wie schnell alles lief und eine politische Entscheidung fiel.

Es ist klar. Tschechien braucht einen Zauberer. Besser gesagt den Zauberlehrling Harry Potter. War es seine geisterhafte Macht oder die internationale Popularität der Schriftstellerin? Das soll uns nicht den Kopf zermartern, wünschen wir uns bloß: Möge nur Frau Rowling nächstes Mal etwa die fehlende Reform des Rentensystems oder die immer noch andauernde Mietenregulierung in Tschechien kritisieren!