Havels Briefe an Olga werden ausgestellt
Seit Dienstag werden im Museum des Nationalen Schrifttums die Originalbriefe des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel an seine erste Frau Olga ausgestellt. Diese Briefe hat Havel aus dem kommunistischen Gefängnis in den Jahren 1979 bis 1983 an Olga geschrieben und sie dem Museum vor zwei Jahren übergeben. Mehr über diese einzigartige Ausstellung von Dagmar Keberlova.
Im Prager Museum des Nationalen Schrifttums in Strahov werden sowohl Briefe in ihrer Originalfassung ausgestellt, die bereits in dem bekannten Buch Briefe an Olga erschienen sind, als auch bisher unveröffentlichte Dokumente und Handschriften. So sind zum ersten Mal z. B. an die hundert Briefe von Vaclav Havels Bruder Ivan zu sehen, die dieser ihm ins Gefängnis schrieb. Weitere Dokumente stellen das Polizeiprotokoll über die Hausdurchsuchung aus dem Jahre 1979 dar, weiter Havels mit Bleistift geschriebene Verteidigung und seine Abschlussrede beim Berufungsgericht, Olgas Eintrittskarte für die Gerichtsverhandlung sowie nicht zuletzt der Protest gegen Havels Verhaftung des russischen Bürgerrechtlers Andrej Sacharov. Die Ausstellung wird von verschiedenen tschechischen und fremdsprachigen Buchausgaben der Briefe an Olga begleitet - unter anderem beispielsweise auch eine Übersetzung ins Koreanische.
Die Ausstellung Briefe an Olga ist eine weitere Veranstaltung aus dem ganzjährigen Zyklus "Vaclav Havel - Schriftsteller und Dramatiker". Präsident Havel wurde bereits als Schriftsteller und Dramatiker in Filmabenden und einer Fotoausstellung vorgestellt. Nach dieser Briefausstellung, die bis Ende August besucht werden kann, ist noch eine weitere Ausstellung im September vorgesehen, diesmal zur konkreten Poesie Havels. Schließen wird der Zyklus im Dezember mit einem Festival der Theaterstücke Havels.