Hilfsorganisationen ziehen vier Monate nach Hochwasser Zwischenbilanz
Nach dem verheerenden Hochwasser im August haben wir Sie, liebe Hörerinnen und Hörer wiederholt auf die Möglichkeit hingewiesen, den Menschen in Tschechien zu helfen, die durch die Naturkatastrophe um das Dach über ihrem Kopf gekommen sind und denen das Moldauwasser das Hab und Gut fortgespült hat. Heute wollen wir Ihnen einen Einblick darin geben, wie die beiden größten Hilfsorganisationen des Landes vorgehen, um diesen Menschen zu helfen. Ein Bericht von Katrin Sliva:
Darüber, was die Menschen nun, also bereits über ein Vierteljahr nach dem Hochwasser am dringendsten brauchen, äußerte sich Frau Veronika Dvorackova folgendermaßen:
"Zu Beginn war den Menschen geholfen, wenn Freiwillige sie bei den Aufräumarbeiten unterstützten oder ihnen Sachspenden, beispielsweise in Form von Mobiliar, zukommen ließen. Inzwischen ist aber das, was sie am nötigsten benötigen wirklich Geld. Mit diesem Geld können sie wiederaufbauen, was vom Hochwasser zerstört worden ist."
Auf die Frage, ob die Betroffenen zu Weihnachten mit zusätzlichen Zuschüssen rechnen dürfen, entgegnete Frau Dvorackova:
"Dadurch, dass bei der Verteilung der Gelder eine Methode angewandt wurde, die in höchstem Maße gerecht ist, ändert die Tatsache, dass Weihnachten vor der Tür steht nichts an den Auszahlungsbeträgen. Wir versuchen den Betroffenen aber damit eine Freude zu bereiten, dass sie noch vor Weihnachten die Spenden ausgezahlt bekommen. Die Spendenaktion wird natürlich auch im kommenden Jahr noch weiterlaufen, voraussichtlich bis zum Herbst des kommenden Jahres. Nur die Spendentelefone fallen weg."
Soviel von der "Organisation Clovek v tisni" (Mensch in Not). Eine andere Hilfsorganisation, die für die vom Hochwasser Geschädigten Spenden entgegennimmt heißt "ADRA". Auch diese hatten wir im Rahmen unserer Sendungen mehrfach erwähnt. Der Leiter der Organisation in der Region Südböhmen, Radomír Steinert, beschreibt das Vorgehen der Organisation:
"Seit August haben wir etwa 1000 Hilfsanträge von betroffenen Personen bearbeitet. Anfänglich wurde humanitäre Hilfe geleistet, Lebensmittel zur Verfügung gestellt usw. Inzwischen erstreckt sich das auf Kühlschränke, Fernseher usw. Die Anträge nehmen wir telefonisch auf, die Verteilung erfolgt aber auf der Grundlage von Angaben, die wir von Sozialarbeitern erhalten und die deutlich machen, wer welche Art von Hilfe braucht."
Auf die Frage, ob die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung in der Weihnachtszeit zugenommen habe, antworteten die Vertreter beider Organisationen mit einem klaren Nein.