Hochwasser wirkt sich auf das Kulturprogramm aus
Das Hochwasser, das in den vergangenen Tagen weite Teile der Tschechischen Republik überschwemmt hat, hinterlässt seine Spuren in sämtlichen Lebensbereichen der Bewohner - auch in der Kultur. Etliche kulturelle Veranstaltungen mussten verschoben werden, weil die entsprechenden Veranstaltungsorte unter Wasser standen oder nicht zugänglich waren, so beispielsweise das Verdi-Festival, das in der vergangenen Woche in Prag beginnen sollte.
Einigen Veranstaltern schien aber auch der Zeitpunkt aus Gründen der Pietät denkbar unpassend. So wurde beispielsweise die geplante feierliche Eröffnung der neuen Buchhandlung "Luxor" am Wenzelplatz abgesagt und das bereits für die Feier bestellte Essen gespendet. Das seit 1987 jährlich im ostböhmischen Trutnov stattfindende Open-Air Rockfestival wurde nicht verschoben. Wie geplant traten hier am Wochenende mehrere Dutzend bekannter sowie weniger bekannter tschechischer und ausländischer Bands auf. Zu den bekanntesten ausländischen Vertretern zählten die brasilianische Metallband "Sepultura", die amerikanische Punkrockband "Sick of it all" und "The real McKenzies" aus Kanada. Unter den tschechischen Größen befanden sich unter anderem die Band "Mnaga a Zdorp", die Punkrocker "S.P.S." sowie die tschechische Rocklegende Vladimir Misik. Der Erlös des diesjährigen Festivals wird den Organisatoren zufolge den Hochwassergeschädigten zukommen. Finanzielle Hilfe soll auch durch Benefizveranstaltungen ermöglicht werden, die derzeit vielerorts geplant sind. In Prag wird beispielsweise am heutigen Abend ein Benefizkonzert in der Lucerna-Music-Bar stattfinden. Der tschechische Innenminister, Stanislav Gross, hat heute Künstler dazu aufgerufen, ein Programm für die Evakuierten zu erstellen und ihnen die schwierige Situation somit ein wenig angenehmer zu gestalten.