Hurrikan Katrina: Tschechien bietet USA Katastrophenhilfe an

Präsident Vaclav Klaus (links) und William Cabaniss, foto: CTK
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Rund eine Woche ist es her, seit der verheerende Hurrikan Katrina über die Südostküste der Vereinigten Staaten hinweg zog - Tage, in denen sich zeigte, dass auch die letzte verbliebene Supermacht mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes nicht ohne Weiteres allein fertig wird. Am Sonntag baten die USA daher offiziell die Europäische Union und die NATO um Hilfe für die Katastrophenopfer. Konkrete Maßnahmen besprachen Präsident Vaclav Klaus und Premier Jiri Paroubek am Montag mit dem amerikanischen Botschafter in Prag, William Cabaniss. Thomas Kirschner berichtet.

Präsident Vaclav Klaus  (links) und William Cabaniss,  foto: CTK
Mehr als 200.000 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi, Florida und Louisana haben durch den Hurrikan Katrina das Dach über dem Kopf verloren; derzeit werden mehr als 140 Tote gemeldet - die Zahl wird aber noch um ein Vielfaches steigen. Vor allem in der überfluteten Südstaaten-Metropole New Orleans ist das Ausmaß der Katastrophe noch immer nicht zu überschauen. Die US-Regierung entschloss sich daher am Sonntag zu einem offiziellen Hilfsansuchen an die NATO und die EU. Bei einem Treffen mit dem US-Botschafter William Cabaniss boten am Montag in Prag Präsident Vaclav Klaus und Premierminister Jiri Paroubek auch die Hilfe der Tschechischen Republik an.

"Es kann sich dabei um Reparaturteams zur Wiederherstellung der Wasserversorgung handeln, um medizinische Kräfte, ggf. können wir auch Teile eines Feldkrankenhauses bereitstellen, außerdem Rettungseinheiten, eine Einheit zur chemischen Aufbereitung von Wasser, Einheiten zum Abpumpen des Hochwassers und schließlich Mittel zur Wasseraufbereitung",

sagte Premier Paroubek und unterstrich, dass Tschechien bei den Hilfsangeboten auf die Erfahrungen von den großen Überschwemmungen im Sommer 2002 zurückgreifen kann. Noch in dieser Woche wird der Krisenstab der US-Regierung darüber entscheiden, welche Angebote angenommen werden, erklärte Botschafter William Cabaniss.

Foto: CTK
"Die tschechischen Hilfsangebote werden jetzt unmittelbar vom Krisenstab im State Department in Washington geprüft, von dort werden wir dann spezifische Anforderungen erhalten, mit denen wir bis zum Ende der Woche auf die tschechische Regierung zutreten und sagen können: Wir werden ganz sicher dieses und jenes Angebot gebrauchen können."

Sicherlich Verwendung geben wird es für eine finanzielle Soforthilfe in Höhe von 25 Mio. Kronen (rund 1 Mio. Dollar), die die tschechische Regierung noch am Sonntag bereitgestellt hat - in erster Linie eine Solidaritätsgeste an den wohlhabenden amerikanischen Bündnispartner. Premier Paroubek dazu:

"Das Geld steht erst an zweiter Stelle; das Hochwasser ist eine Sache, bei der Freunde mit praktischer Hilfe reagieren müssen, und im Moment geht es vor allem um konkrete Hilfe durch unsere Rettungskräfte."

Und die sind laut Paroubek auf Abruf einsatzbereit.