"Ihr Freunde, kommt alle zum Feste"
...und zwar noch bis zum Ende Juli. Das internationale Musikfestival "Mitte Europa" lädt bereits zum 15. Mal alle Musikinteressierten in das bayrisch-sächsisch-böhmische Grenzgebiet. Eine Einladung von Bara Prochazkova.
Das Programm ist bunt - Konzerte, Ausstellungen, Theater und Literatur, das alles unter dem Motto "Ihr Freunde, kommt alle zum Feste". Dieses versöhnliche Zitat aus der Mozart-Oper "Die Hochzeit des Figaro" entspricht dem Grundgedanken des Festivals: Begegnung und Versöhnung durch Kultur. Auf dem Programm stehen neben Wolfgang Amadeus Mozart auch andere Jubilare wie Robert Schumann, Dimitri Schostakowitsch, Johann Caspar Ferdinand Fischer sowie der große Dichter und Denker Heinrich Heine.
Das sommerliche Kulturfest erstreckt sich auf 400 Kilometern Länge entlang der deutsch-tschechischen Grenze, insgesamt sind 65 Kommunen in Bayern, Sachsen sowie Nord- und Westböhmen eingeschlossen. Zu den Highlights des Programms gehören vor allem Auftritte junger Künstler, erklärt der Initiator des Festivals Thomas Thomaschke:
"Dazu gehören zum Beispiel der Cembalist Daniel Müller-Schott, der bereits in Cheb gespielt hat, oder Klaus Maria Brandauer oder das Talich-Kammerorchester aus Prag. Des Weiteren wird in Theresienstadt das Schulhoff Quartett spielen. Und ich möchte auch die Zusammenarbeit zwischen dem Teplitzer Orchester und drei Bayrischen Chören erwähnen."
Zum 15. Jubiläum des Festivals kamen herausragende Gratulanten, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gemeinsam mit dem tschechischen Premierminister Jiri Paroubek die Schirmherrschaft übernommen. Aber nicht nur die Schirmherrschaft ist auf zwei Länder aufgeteilt, sagt Thomas Thomaschke:"Wir führen das Festival auch mit einem deutsch-tschechischen Team durch. Seit 15 Jahren gibt es ein bilaterales Leitungsteam, und im Sommer wird das Organisationsteam von einer deutsch-tschechischen Studentengruppe unterstützt. Also: Wir machen es gemeinsam."
Eine der Besonderheiten des Festivals sind die malerischen Veranstaltungsorte. Die Konzerte finden in Burgen, Schlössern, Klöstern oder einfach unter freiem Himmel statt. Und es gibt auch eine interessante Vergangenheit, erklärt Tomas Kabrt aus dem tschechischen Organisationsbüro des Festivals in Cheb / Eger:
"Es sind meistens vergessene Orte im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Wir versuchen, sie auf diese Art und Weise zu beleben und die Aufmerksamkeit der kulturinteressierten Öffentlichkeit auf sie zu lenken. Das Grenzgebiet, das früher das Ende der Welt war, wird zum Kulturzentrum, zur Mitte, genauso wie es in Mitteleuropa früher war."
Das detaillierte Programm ist im Internet unter www.festival-mitte-europa.de zu lesen. Dort können Interessierte auch Eintrittskarten bestellen.