Im Bademantel in den Stadtrat: Anwohner kämpfen für Erhalt einer Nachbarschaftssauna in Brünn

Sauna

Etwa ein Dutzend Menschen in Bademänteln und Handtüchern waren am Dienstag zu Gast im Stadtrat von Brno / Brünn. Anlass war ihr Antrag darauf, die älteste Sauna der Stadt zu erhalten und diese an ihren nicht-kommerziellen Verein zu vermieten. Um die Zukunft der mehr als 40 Jahre alten Einrichtung in der mährischen Stadt wird seit Längerem diskutiert.

Foto: Zerocool,  Pixabay,  Pixabay License

Šárka Svobodová, eine Vertreterin des Vereins Komunitní sauna Drobného, teilte im Stadtrat mit, dass ihr Verband die Sauna für eine Dauer von fünf Jahren mieten möchte. Pro Jahr wolle man 100.000 Kronen (4100 Euro) investieren. In der gleichen Höhe könnte auch die Miete liegen, die durch die Investitionen getilgt würde.

Die Stadt wird demnächst in einer öffentlichen Ausschreibung einen Betreiber für die älteste Sauna in Brünn suchen. Ursprünglich hatte der Magistrat einen Abriss des Baus in Erwägung gezogen, was jedoch nach einem Bürgerprotest ausgeschlossen wurde. Neben dem Verein gibt es auch weitere Interessenten, die den Betrieb übernehmen wollen. Šárka Svobodová sagte dazu jedoch: „Wir fordern die Politiker auf, im Vergabeverfahren eine nicht-kommerzielle Organisation einer kommerziellen vorzuziehen.“

Mittlerweile gäbe es einen Kreis von 300 Personen, der die Sauna besuche, so Svobodová. „Die Sauna wird von Kindern sowie ihren Eltern und Großeltern genutzt. Viele von ihnen sind in hohem Alter. Sie haben eine starke Bindung an die Einrichtung, die zu ihrer Gesundheit beiträgt“, wurde Svobodová am Dienstag von der Presseagentur ČTK zitiert. Ihr Verein hatte sich bereits mit dem letzten Stadtrat von Brünn auf einen fünfjährigen Mietvertrag geeinigt. Da die Kommunalwahlen vom September aber einen Wechsel des Stadtparlaments brachten, sieht man sich nun gezwungen, erneut für die Zukunft der Sauna zu kämpfen.

Die Einrichtung befindet sich im Garten der Arnold-Villa im Stadtteil Černá Pole. Dieses historische Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert und liegt in der Nähe der weltbekannten Villa Tugendhat. Nach jahrelangem Leerstand und einer vorherigen Nutzung als Kindergarten wird die Arnold-Villa seit Dezember vergangenen Jahres saniert. Geplant ist die Einrichtung eines Begegnungszentrums, das unter anderem als Architekturmuseum dienen soll. Im Zuge der Restaurierung des Baus wurde auch über den Erhalt des Saunagebäudes diskutiert.

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