Im Briefkasten: Reisen und Verkehr
Wir zitieren aus Ihren Briefen und beantworten Ihre Fragen.
„Seit ich Ihren Newsletter bekomme, kann ich unmittelbar erfahren, dass Tschechien unwiderruflich ein demokratisches Land geworden ist, das ungeachtet aller Probleme, Konflikte und Regierungswechsel niemals den Weg zurück antreten wird, wie man es in Polen befürchten muss. Alle Diskussionen haben eine erstaunliche Ähnlichkeit zu den Problemen in Deutschland. Tschechien wird seit 1968 auf ewig mit meinem Herzen verbunden bleiben.“
Vielen Dank für Ihre Worte, Herr Förster. Es ist schön zu hören, dass Sie eine so gute Beziehung zu Tschechien haben und das Land so positiv bewerten. Ebenso erfreulich ist für uns, dass Radio Prag bei ihrer Meinungsbildung eine wichtige Rolle spielt.
Mit der Bahn ins Nachbarland
Falk Wehner aus Ossling schreibt nicht regelmäßig an Radio Prag. Deswegen haben wir uns über seinen Brief sehr gefreut:„Schon seit Dezember 1976 höre ich Ihre Station und bin sehr froh, dass es diese Stimme im Rundfunk immer noch auf Deutsch gibt. Auch wenn ich in den letzten 28 Jahren an meinem neuen Wohnort Leipzig nicht mehr täglich Ihre Station hören konnte, so habe ich doch die Sendungen stets regelmäßig verfolgt. Jetzt höre ich diese wieder öfter, seitdem ich über eine App Radio hören kann und es damit überall möglich ist, sowohl auf dem Laptop zu Hause, als auch auf dem Smartphone unterwegs.“
Falk Wehner bedankt sich für die Sendungen aus Prag und äußert einen Wunsch in Bezug auf die Themenauswahl:
„Könnten Sie vielleicht zu den Plänen der Tschechischen Staatsbahnen einmal einen Beitrag bringen, auch in Bezug auf die Strecken nach Deutschland? Interessant wäre es zu erfahren, ob man zum Beispiel die Strecke Děčín – Bad Schandau – Sebnitz-Rumburk (Nationalparkbahn) bis Ebersbach beziehungsweise darüber hinaus bis Zittau oder Liberec zu verlängern plant? Damit würde man einen Wunsch der Lausitzer Bevölkerung nachkommen, die nicht erst nach Dresden fahren möchte, um zum Beispiel nach Prag zu kommen, sondern dies viel lieber auf dem kürzesten Weg über Rumburk und Sebnitz tun würde.“Danke für den Tipp, wir werden uns mit dem Thema gerne einmal beschäftigen. Dazu nur eine kleine Anmerkung: Die Bahnverbindung zwischen Rumburk / Rumburg und Ebersbach wurde durch eine Buslinie ersetzt. Von Ebersbach über Zittau nach Liberec / Reichenberg kann man dann wieder mit dem Zug fahren. Die Fahrt dauert nicht allzu lange, diese Verbindung mit zwei Umstiegen ist aber wahrscheinlich nicht gerade die beste Lösung.
Metro zum Flughafen
Aus dem Bereich Verkehr kommt auch der nächste Kommentar. Er wurde uns von Guido Born geschickt. Er schreibt:„Im Februar 2015 haben Sie einen Beitrag zur Metro und der nicht geplanten Verlängerung zum Flughafen Prag veröffentlicht. Mich interessiert im Jahr 2018, ob jetzt doch noch eine Verlängerung der Metro-Linie zum Flughafen Prag angedacht ist. Es ist schon verwunderlich, dass man Fahrräder aus der Altstadt verbannt, aber nicht in der Lage ist, Verkehr aus den Straßen Prags rauszuhalten. Eine Bahnverbindung zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof ist zwar schön und gut, aber es gibt Reisende, die die U-Bahn bevorzugen, weil man direkt zur Unterkunft reisen kann, ohne umständlich von der Bahn in die Metro umzusteigen.“
Guido Born schreibt weiter, er sei leider auch einer, der mit dem Auto die Prager Innenstadt verstopfe, weil keine direkte Anbindung des Flughafens mit der Metro bestehe:
„Ich würde sonst öfters fliegen und vom Flughafen die Metro zur Unterkunft nehmen, statt der umständlichen Reise über die Autobahn D8. Ich fahre über das neue Autobahnstück von Ústí nad Labem nach Prag.“Die Verlängerung der Metro schien damals, im Jahr 2015, als Idee gestorben. Sie wurde allerdings Anfang dieses Jahres wieder aufgegriffen. Der Prager Magistrat und der Verkehrsbetrieb haben eine Studie in Auftrag gegeben, die die möglichen Kosten und die Realisierbarkeit analysiert hat. Demzufolge würde die Verlängerung knapp 27 Milliarden Kronen kosten (über eine Milliarde Euro), und der Bau würde etwa elf Jahre lang dauern. Aufgrund der Analyse möchte die Stadtführung dann entscheiden. Als eine zweite Variante wird die Modernisierung der Eisenbahnstrecke von Prag nach Kladno mit einem Abstecher zum Flughafen erwogen. Auch darüber wurde bisher keine Entscheidung getroffen. Die Verbindung zum Flughafen wird aber sicher in den im Oktober anstehenden Kommunalwahlen ein heißes Thema sein. Wie es übrigens auch schon in der Vergangenheit der Fall war.
Erlebnisse aus Tschechien
Aus Mecklenburg haben uns Christina und Dietger Moritz geschrieben. Die Schilderung ihrer Erlebnisse aus Tschechien haben wir mit großem Interesse gelesen:„Seit 1980 reisen wir jährlich einmal (manchmal auch zweimal) zunächst als Camper in den herrlichen Böhmerwald nach Antýgl. Dieser Ort und seine Menschen haben so sehr beeindruckt, dass wir später auch Radešov, Annín, Srní und Modrava kennen und schätzen lernten. Selbst das mehrmalige Hochwasser der Otava konnte unsere Begeisterung nicht mindern. Bei einem Besuch in Radešov lernten wir Anna und Miroslav Forst aus Komárov kennen. Miroslav half uns, die Sprachbarriere zu überwinden und außerdem pekuniäre Probleme (vor 1989 waren diese Probleme für uns DDR-Bürger spürbar) zu lindern. Dieses Ehepaar lud uns zum Geburtstag von Anna und zu einer fröhlichen Runde am Lagerfeuer ein. Miroslav übersetzte die Gespräche seiner tschechischen Freunde und ebenso unsere Beiträge. Wir werden diese Erlebnisse ewig in Erinnerung behalten. Leider verstarb Miroslav sehr früh, und wir konnten auf Grund der Sprachprobleme die Verbindung nicht aufrechterhalten.“
Daneben sind Christina und Dietger Moritz mehrmals in Kolín, Soběslav und jetzt auch oft im Prager Vorort Zbraslav als Blasmusikfreunde zu Gast gewesen.„Es ist für uns ein unbeschreiblich schönes Erlebnis, welch familiäre Atmosphäre auf diesen Festen herrscht. Es ist auch kein Wunder, wenn man erlebt, wie volksnah solche hervorragenden Personen wie Ladislav Kubeš oder Josef Vejvoda uns begegnet sind. Da ich selbst ein Blasorchester leitete, konnte ich aus dem riesigen Notenfundus beider Komponisten schöpfen. Ich möchte noch sagen, dass wir außerdem viele weitere Orte und Gegenden in Tschechien kennengelernt und dabei festgestellt haben, dass dieses schöne Land nach wenigen Kilometern Fahrt immer neue und überraschend schöne ‚Augenweiden‘ bietet.“
Vielen Dank, Frau und Herr Moritz für Ihren Brief. Wir werden ihn gerne auf unserer Webseite in der Sparte „Ausländer über Tschechien“ veröffentlichen.
Und zum Schluss noch zwei kurze Reaktionen auf unsere Sendung MusikCzech, in der klassischer Jazz gespielt wurde. Es scheint, dass mein Kollege mit der Wahl des Genres ins Schwarze getroffen hat:„Vielen Dank für die Jazzsendung mit den Steamboat stompers!“
Das schrieb Klaus Nindel aus Dresden. Und Heinz Günter Hessenbruch aus Remscheid:
„Hallo und guten Tag, einfach nur schöön, danke Herr Lothar Martin.“
Und das war’s für heute. Bitte bleiben Sie weiterhin dran und schreiben uns E-Mails, Briefe und Kommentare zu unseren Sendungen sowie zum aktuellen Geschehen. Wir warten gespannt auf ihre Zuschriften an die Adresse: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Ihre E-Mails schicken Sie uns an [email protected].