Im Prager "Repre" gibt es nicht nur ein Jugendstilcafe
Zum Abschluss ein Tipp für die Prag-Besucher bei dem eher regnerischen Wetter dieses Sommers:
Die Prager nennen es familiär "Repre" - im "Repre" haben viele der waschechten Pragerinnen und Prager einst Tanzstunden absolviert. Im "Repre" kann man aber auch einen guten Kaffee trinken. Die Rede ist von einem der populärsten Gebäude der tschechischen Metropole - dem Repräsentationshaus, das auch als "Obecni dum" - also als Gemeindehaus bezeichnet wird. Die Touristen kennen zumeist das prunkvolle Jugendstilcafe. Aber auch andere Räumlichkeiten des in den Jahren 1906-1912 erbauten Hauses sind einen Besuch wert. Der Leiter der Informationsabteilung des Hauses, Jaromir Smida dazu:
"Wir bemühen uns, den Prag-Besuchern möglichst viele Gelegenheiten zu bieten, unsere Repräsentationsräumlichkeiten zu besichtigen. Die regelmäßigen Führungen beginnen um 10.15, 12, 14 und um 16 Uhr. Konkret kann man sich über eine Führung entweder im Internet oder direkt vor Ort in unserem Kultur- und Informationszentrum informieren. Mann kann die Führung auch bestellen. Besichtigt werden u. a.: der Smetana-Saal, die Konditorei, der Mährisch-slowakische Salon, der Orientalische Salon, sowie der Saal des Oberbürgermeisters und der Rieger- sowie der Sladkovsky-Saal."
Führungen werden Jaromir Smida zufolge üblich in Tschechisch und in Englisch angeboten, man kann aber auch z. B. eine deutsche Führung bestellen. Der wohl bekannteste Saal des Repräsentationshauses ist der Smetana-Saal, der vor allem als Konzertsaal genutzt wird. Dank der dortigen wertvollen Orgel findet hier regelmäßig der so genannte "Orgelsommer" statt, der soeben zu Ende ging. Dem Orgelfestival folgte jedoch ein weiteres internationales Musikfest, wie Jaromir Smida hinzufügt:
"Jetzt findet hier das 12. internationale Festival der Streichquartette statt, das im Zeichen von Antonin Dvorak steht. Am kommenden Sonntag wird sich beim Abschlusskonzert das Prazak-Quartett vorstellen. Das Festival wird vom Repräsentationshaus in Zusammenarbeit mit der Konzertagentur Music Art Prague veranstaltet."
Einige Säle des Prager Repräsentationshauses werden zu Ausstellungszwecken genutzt. Das Jugendstilmilieu ist für die jetzige Ausstellung mit dem Titel "Die Wiener Sezession und Moderne" sehr geeignet. Sie konzentriert sich auf die angewandte Kunst und Fotos aus den Jahren 1900 bis 1925. Jaromir Smida dazu:
"Die Ausstellung wird bis zum 11. September dauern, und die Besucher können hier Möbel, Glas, Porzellan, Textil, Graphik, Fotos und Spielzeug sehen. In der Ausstellung wird außerdem an die von Wiener Architekten in Böhmen und in Mähren verwirklichten Projekte erinnert. Die Ausstellung wird durch Vorträge und Filmvorführungen ergänzt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Mährischen Galerie aus Brno/Brünn installiert, wo sie auch ihre Premiere hatte."