Inflation in Tschechien auf 2,4 Prozent gewachsen – Zinssätze werden steigen
Die Verbraucherpreise in Tschechien sind im Mai gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent gestiegen. Das sind um vier Prozentpunkte mehr als im April, als die Inflationsrate noch bei 2,0 Prozent lag. Erhöht haben sich vor allem die Preise für Lebensmittel, die Verteuerung von Kraftstoff war hingegen eher gering. Das gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag bekannt. Im Monatsvergleich ist die Inflation um 0,2 Prozent gewachsen.
Nach Aussage von Wirtschaftsanalysten zeigten die aktuellen Zahlen, dass die Inflation auch im Rest des Jahres ziemlich sicher über zwei Prozent liegen werde. Die Nationalbank sollte daher in der zweiten Jahreshälfte damit beginnen, die Zinssätze wieder anzuheben. „Die wieder stärker gewordene Krone steht dem Preiszuwachs bisher offenbar nicht im Wege. Auch in den nächsten Monaten wird die Inflation daher über dem Inflationsziel der Zentralbank liegen. Und diese dürfte dann im zweiten Halbjahr beginnen, ernsthaft über die Erhöhung der Zinssätze zu diskutieren. Die erste Erhöhung des Leitzinssatzes nach nahezu zehn Jahren lässt sich aber frühestens im November erwarten“, sagte die Chefökonomin des Tschechischen Bankenverbandes, Eva Zamrazilová.
Der Leitzinssatz steht seit Jahren auf seinem historisch niedrigsten Stand von nur 0,05 Prozent. Das werde sich ändern, denn in den nächsten Monaten ist mit einer Inflation von zwei bis 2,5 Prozent zu rechnen, bestätigt der Chefökonom der Finanzberatungsagentur Deloitte, David Marek.